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Limpach

Ehemalige politische Gemeinde BE, Amtsbezirk Fraubrunnen, Verwaltungskreis Bern-Mittelland, seit 2014 Teil der Gemeinde Fraubrunnen. Das Dorf im Limpachtal liegt an der Grenze zum Kt. Solothurn. Die Kirchgemeinde L. umfasst auch Büren zum Hof und Schalunen. 1276 Limpach. 1764 204 Einw.; 1850 426; 1880 475; 1900 407; 1950 396; 2000 316. Im Ischlag stiess man auf mehrere unbestimmte Grabhügel. Im 13. Jh. kamen Güter und Niedergericht in L. an das Kloster Fraubrunnen und nach dessen Säkularisation 1528 zur bern. Landvogtei Fraubrunnen. Als Teil der kyburg., ab 1406 bern. Landgrafschaft Burgund unterstand L. hochgerichtlich dem Landgericht Zollikofen. Die ma. Kirche (1276 erw.) wurde 1808 durch einen Neubau ersetzt. Der Kirchensatz gelangte von den Ministerialen Senn von Münsingen 1390 an die Solothurner Burgerfam. Schilling und 1461 an das Spital in Solothurn, nach der Reformation 1539 tauschweise an Bern. Das Dorf L. und seine Nachbargemeinden suchten vom 15. Jh. an der Versumpfung des Tals durch die Säuberung des L.s und durch Abzugsgräben entgegenzuwirken. Die ersten Bachkanalisierungen wurden 1746-47 und 1790-91 gebaut. 1939-51 führten die Kt. Bern und Solothurn gemeinsam mit den beteiligten Gemeinden eine umfassende Melioration des Limpachtals durch. Die Haupt- und Seitenbäche wurden kanalisiert und gesenkt, ebenso die Güter zusammengelegt und ein Wegnetz errichtet. Seit 1984 stehen im Limpachmoos auch zwei Pumpwerke im Einsatz. Bereits 1772 teilte L. das Moos unter die Höfe auf und privatisierte 1846-47 den Wald. Zum Ackerbau kam im 19. Jh. Milchwirtschaft (1845 erste Käserei) hinzu. Die Taunersiedlung Moosgass entstand ab dem 17. Jh. am Rand des stattl. Bauerndorfs L. und wurde nach einem Brand 1836 erneuert. Die Modernisierung der Landwirtschaft löste einen Bevölkerungsrückgang aus, den Kleingewerbler und Wegpendler im 20. Jh. nicht aufzuhalten vermochten. Für Mittel- und Oberschule bestand ab 1982 mit Etzelkofen und Mülchi ein Schulgemeindeverband. Zudem beteiligte sich L. am Sekundarschulverband Fraubrunnen und an der Bezirksschule im solothurn. Messen.

Quellen und Literatur

  • H. Stähli, Das Limpachtal und seine Bodenverbesserung, 1941
  • H. Stähli, Die Melioration des Limpachtales, 1939-1951, 1953

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Limpach", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.09.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000303/2016-09-14/, konsultiert am 13.05.2025.