Politische Gemeinde des Kantons Bern, Amtsbezirk Fraubrunnen, Verwaltungskreis Bern-Mittelland, mit dem Dorf Urtenen im Urtenental, dem Ortsteil Schönbühl und Anteil an den Krauchthalerbergen. 1249 Urtinun, bis 2001 Urtenen. 1764 320 Einwohner; 1850 714; 1900 919; 1950 1465; 2000 5295.
Neolithische Funde im Längenrüpp und in Schönbühl, hallstattzeitliche Grabhügel im Sand, Junkerenholz, am Rödelberg und im Bubenloowald, ein unbestimmtes Gräberfeld im Raum Oberdorfstrasse-Lindholenweg sowie römische Funde am Moossee. Die kyburgische Twingherrschaft Urtenen kam 1371-1374 in die Hand von Bernburgern und wurde unter den von Diesbach, von Bonstetten, Willading und von Erlach bis 1798 zusammen mit Mattstetten verwaltet; als Gerichtssitz diente die Taverne in Urtenen. 1810 kaufte der Kanton die Herrschaftsrechte und 1880 bzw. 1915-1916 die Stadt Bern den Herrschaftswald. Hochgerichtlich gehörte Urtenen zum kyburgischen, ab 1406 bernischen Landgericht Zollikofen im Amtsbezirk des Freiweibels und kam 1803 zum Oberamt Fraubrunnen. 1965-1968 erhielt das zur Kirchgemeinde Jegenstorf gehörende Urtenen in Schönbühl eine Kirche. Das Zelgdorf litt unter Überschwemmungen der Urtenen bis diese 1780, 1855 und 1917 tiefergelegt und 1944-1946 kanalisiert wurde. Nach der Aufhebung des Weidgangs teilten die Bauern den Wald und das Moosland 1847 unter sich auf und urbarisierten Letzteres teilweise. Der Ackerbau wurde durch die Milchwirtschaft ergänzt und 1842 die erste Käserei eingerichtet. Bis zum Bau der Bernstrasse über Zollikofen 1845-1848 führte die Landstrasse von Bern in den Aargau an Urtenen vorbei durch das Grauholz (Reste zwischen Sand und Schafthölzli). Mit den neuen Transitstrassen des 18. und 19. Jahrhunderts von Bern nach Solothurn, Biel und in den Aargau und mit den Bahnlinien 1867 nach Olten und 1916 nach Solothurn wurde Urtenen zum Verkehrsknotenpunkt. Die Autobahnverzweigung der A1 und A6 führte ab 1962 in Schönbühl zu Wachstum (2011 über 3000 Arbeitsplätze). In Urtenen blieb das bäuerliche Dorfbild erhalten; Zuzüger siedelten in Neuquartieren wie Feldegg, Dorniacker und Grubenstrasse. Im 1901-1912 erbauten eidgenössischen Remontendepot im Sand ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts das Kompetenzzentrum Veterinärdienst und Armeetiere untergebracht.