de fr it

Lütschental

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Interlaken, an der Schwarzen Lütschine im Grindelwaldtal, mit Streusiedlung im Talboden längs der Strasse. 1238 Liscinthal, 1275 Lyzental. 1764 198 Einw.; 1850 370; 1888 455; 1900 428; 1950 267; 1980 211; 2000 253. Das Gebiet gehörte im MA als Reichslehen zur Herrschaft Unspunnen. Im 13. und 14. Jh. erwarb die Augustinerpropstei Interlaken von Freiherrenfam. (1275 von Eschenbach, 1334 von Weissenburg) Güter und Rechte in L. 1349 beteiligten sich die Gotteshausleute von L. am Aufstand gegen das Kloster. Mit dessen Säkularisation kamen sie 1528 an Bern und zur neuen Landvogtei Interlaken (Landgericht). Kirchlich gehört L. zur Kirchgem. Gsteig. 1888 setzte in der Gem. eine starke Abwanderung ein. Heute bietet sich Verdienst in der Vieh- und Alpwirtschaft (Bergschaft Hintisberg), im 1908 erbauten Kraftwerk der Jungfraubahn und als Nebenerwerb im Tourismus an. Mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen arbeitet in Grindelwald.

Quellen und Literatur

  • H. Michel, Buch der Talschaft Lauterbrunnen, 1240-1949, 41979
  • R. Buser, Bauinventar der Gem. L., 2004

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Lütschental", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.07.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000340/2008-07-03/, konsultiert am 19.03.2024.