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Oberried am Brienzersee

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Interlaken. Die Ortsteile Dörfli, Mehrendorf und Ebligen liegen am rechten Ufer des Brienzersees, ein steiler Anstieg führt zum Augstmatthorn und Riederengrat bzw. zu den Alpen jenseits des Grats. 1303 Obirnriet. 1764 303 Einw.; 1850 590; 1900 539; 1950 653; 2000 485. Mit der ma. Herrschaft Ringgenberg kam O. 1411 bzw. 1439 ans Kloster Interlaken. In der Reformation fiel die Gem. 1528 an Bern und kam zum Niedergericht Brienz in der bern. Landvogtei Interlaken. O. gehört zur Kirchgem. Brienz, eine Kirche wurde 1967 gebaut. Die Einwohner lebten von der Fischerei, von der Landwirtschaft auf dem Uferstreifen und dem Schwemmkegel des Hirscherenbachs sowie von der Alpwirtschaft. Die Alp Vogtsällgäu war ab 1451 Lehen; 1907 kam sie in Besitz der Bergschaft. Im 19. Jh. fand aufgrund fehlender Verdienstmöglichkeiten eine Abwanderung der Bevölkerung statt. Der Bau der Seestrasse 1864, der Schiffsstation 1877 und der Brienzerseebahn 1916 sowie einer Kurklinik brachten etwas Tourismus. Dieser sowie die ab 1875 bestehende Kunstfeuerwerkfabrik brachten neue Arbeitsplätze. 1844-46 wurde eine Wildwasserverbauung durchgeführt. Die Gem. ist mit dem Unterhalt des Schutzwaldes gegen Wildwasser und Lawinen finanziell belastet.

Quellen und Literatur

  • SSRQ BE II/6
  • G. Ritschard, Ringgenberg + Goldswil, 1990
  • P. Bannwart, Bauinventar der Gem. O., 2001
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Oberried am Brienzersee", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.08.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000343/2009-08-13/, konsultiert am 18.04.2024.