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Niederhünigen

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Konolfingen. Die Gem. am Kurzenberg umfasst das Dorf N., die Streusiedlung Holz und einen Teil des Kiesentals. 1148 Huningen inferior. 1764 315 Einw.; 1850 635; 1900 484; 1950 570; 2000 614. Im MA bildeten die Dörfer N. und Freimettigen, die Staldenmühle und der Hof Dessikofen die Twingherrschaft Hünigen im Landgericht Konolfingen. Inhaber waren ursprünglich die kyburg. Ministerialen Senn von Münsingen, später Bernburger, u.a. 1380/93-1421 die Bokess von Thun und 1501-88 die von Scharnachtal. Nach dem Brand der ma. Wasserburg vor dem Dorf entstand 1554 das neue Schloss Hünigen bei der Mühle in Stalden. 1588-1798 lag die Herrschaft bei der bern. Patrizierfamilie von May, das Schloss blieb bis 1922 in ihrem Besitz. Kirchlich gehörte N. zum Tägertschiviertel der Kirchgem. Münsingen, 1911 folgte die Bildung der Kirchgem. Stalden (später Konolfingen). Nach Weidestreitigkeiten zwischen dem Dorf und der Herrschaft um das Moos 1415 und 1531 wurde dieses aufgeteilt (1845-55 trockengelegt). 1544 legte die Obrigkeit die Waldnutzungsrechte im obrigkeitl. Toppwald fest. Eine Schulgemeinschaft mit Stalden bestand bis 1904. N. hat seinen ländl. Charakter bis ins 21. Jh. bewahrt.

Quellen und Literatur

  • H. Balmer, Aus der Gesch. des Schlosses Hünigen, 1977
  • S. Brenner, Bauinventar der Gem. N., 1992

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Niederhünigen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.08.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000365/2008-08-14/, konsultiert am 16.04.2025.