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Dittingen

Polit. Gem. BL, Bez. Laufen. In einem Seitental der Birs nahe Laufen und abseits von Transitwegen gelegenes, lang gestrecktes Dorf. Vor 1300 Tittingen. 1771 151 Einw.; 1850 326; 1900 356; 1950 557; 1970 709; 2000 686. In röm. Zeit wurde in D. ein Steinbruch betrieben. Als Teil der Vogtei Zwingen gelangte D. 1462 unter die Herrschaft des Fürstbf. von Basel. 1792-93 Teil der Raurach. Republik, 1793-1814 unter franz. Herrschaft und 1814-15 unter Verwaltung des Generalgouverneurs der Alliierten, kam die Gem. dann zum Kt. Bern, 1994 zum Kt. Basel-Landschaft. Die Kirche St. Nikolaus wurde vor 1400 erbaut (Turm und Chor 1506). 1529-80 hing D. dem ref. Glauben an. Im 16. Jh. wohnten in D. vorübergehend Frauen aus dem 1534 aufgelassenen Kloster Engental bei Muttenz. Ab 1802 bildete D. eine eigene kath. Pfarrei (zuvor St. Martinspfarrei Laufen), war jedoch 1874-1935 kirchlich mit Blauen vereinigt. Die ursprünglich verzelgte Ackerflur (Dittingerfeld) lag auf einem Bergrücken oberhalb des Dorfes. Im 18. und 19. Jh. prägten eine Taunersiedlung in Dorfmitte, Nagelschmieden und textile Heimarbeit das Dorf. Steinbrüche im Schachental (Blütezeit 1880-1910) werden z.T. noch betrieben. Auf dem Gelände der 1892 eröffneten und 1913 stillgelegten Zementfabrik D. im Birstal wurde 1928 die Papierfabrik Laufen errichtet. D. entwickelte sich im 20. Jh. zur Arbeiter- und Angestelltengem. mit hoher Wegpendlerquote (2000 mehr als zwei Drittel) und seit 1970 starker Ausdehnung der Siedlungszone.

Quellen und Literatur

  • P. Lachat, Gesch. der Pfarrei D., 1970
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GND

Zitiervorschlag

Daniel Hagmann: "Dittingen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.04.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000381/2004-04-26/, konsultiert am 15.03.2025.