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Grellingen

Polit. Gem. BL, Bez. Laufen. Strassendorf im Birstal. 1274 Grellingen. 1586 27 Einw.; 1770/71 205; 1850 512; 1900 1'012, 1950 1'160; 2000 1'595. Beim Wachtfels lag ein Abri mit spätpaläolith. bis mesolith. Fundschichten; ausserdem wurden röm. Mauer- und Ziegelreste im Gemeindegebiet entdeckt. Im SpätMA gehörte G. samt des 1341 erw. Weilers Schowingen, der zu Beginn des 16. Jh. bereits abgegangen war, zur fürstbischöfl. Vogtei Pfeffingen. 1793 kam es unter franz. Herrschaft und wurde 1815 dem Kt. Bern zugeteilt. Seit 1994 gehört G. zum Kt. Basel-Landschaft. 1529-82 bekannte sich das Dorf zur ref. Lehre. Ursprünglich zur Mutterkirche Pfeffingen gehörig, wurde G. 1845 zur eigenen Pfarrei erhoben. 1874-1935 war G. mit Duggingen und Nenzlingen kirchlich vereinigt. Auf die Kapelle aus dem 18. Jh. folgte 1835 der Kirchenbau (Patron St. Laurentius). Im Kessiloch steht ein denkmalgeschützter Wappenfelsen, der an die Aktivdienstzeiten 1914-18 und 1939-45 erinnert. Mühlen sind 1588 und 1628 bezeugt, eine Sägerei 1593. In der frühen Neuzeit wurde auch Rebbau betrieben. Seit 1865 wird Quellwasser nach Basel verkauft. Mit der Papierfabrik (1860) und der Florettspinnerei (1864-1972) entwickelte sich G. zu einem der ersten industriellen Zentren im Bez. Laufen. Um 1900 wurde eine Arbeitersiedlung entlang der Hauptstrasse angelegt. 1910 stellte der 2. Sektor 69% der Arbeitsplätze im Dorf, 2000 noch immer knapp die Hälfte. Durch den Kraftwerksbau der Papierfabrik entstand 1945 ein Stausee.

Quellen und Literatur

  • A. Schmidlin, Heimatkunde G., 1999
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Daniel Hagmann: "Grellingen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.12.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000383/2005-12-08/, konsultiert am 06.10.2024.