Politische Gemeinde des Kantons Basel-Landschaft, Bezirk Laufen, am Südwestrand des Laufener Beckens gelegenes Bachzeilendorf. 1168 Waltenen (vermutlich Fälschung aus dem 12. Jahrhundert). 1580 115 Einwohner; 1630 250; 1723 226; 1771 223; 1798 244; 1850 328; 1900 456; 1950 640; 2000 1240.
Reste eines römischen Gutshofs bei Kilchstetten, spätrömische Münzfunde, frühmittelalterliche Gräber im Umkreis der Kirche. Im Mittelalter gehörte das Dorf mit der Herrschaft Zwingen den Herren von Ramstein. Im 12.-13. Jahrhundert ist eine lokale Adelsfamilie nachweisbar. 1459 erwarb der Fürstbischof von Basel das Dorf mit Röschenz und Zwingen aus dem ramsteinischen Erbe. 1525 schloss Wahlen ein Burgrecht mit der Stadt Basel und ging 1529 zur Reformation über. Im Dreissigjährigen Krieg wurde das Dorf von den Schweden teilweise zerstört und 1629 von der Pest heimgesucht (23 Pesttote). Bis 1839 war Wahlen nach Laufen kirchgenössig, besass aber eine eigene, St. Martin geweihte Kapelle. 1839 entstand die Kirche St. Joseph, 1874-1935 war Wahlen kirchlich mit Brislach vereinigt. Nach dem Untergang des Fürstbistums Basel 1792 gehörte das Dorf ab 1793 zum französischen Departement Mont Terrible, 1800-1814 zum Departement Haut-Rhin und kam 1815 zum Kanton Bern (bis 1846 Amtsbezirk Delsberg). In den beiden Juraabstimmungen 1974 und 1975 sowie in den Laufentalabstimmungen 1983 und 1989 entschied sich Wahlen mit deutlicher Mehrheit für den Kanton Bern. 1994 erfolgte der Übertritt zum Kanton Basel-Landschaft. Ab 1760 wurde versucht, Kohle am Stürmen zu fördern. Von den 1870er bis in die 1930er Jahre siedelte sich in bescheidenem Umfang die Seidenbandweberei an. Auch wenn 2005 die Landwirtschaft noch 32% der Arbeitsplätze stellte, hatte sich Wahlen zur Pendlergemeinde mit Ausrichtung nach Breitenbach, Laufen und Basel entwickelt.