de fr it

Ferenbalm

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Laupen. Gem. auf dem Plateau zwischen Saane und Biberen mit den Dörfern und Weilern F., Vogelbuch, Kleingümmenen, Rizenbach, Biberen, Jerisberg, Haselhof sowie der Exklave Gammen. 1123 villa de Balmis; seit dem 16. Jh. Feren-Balm zur Unterscheidung von Oberbalm; franz. La Baumette. 1764 488 Einw.; 1850 983; 1900 1'114; 1930 858; 1950 1'036; 2000 1'262.

Versch., vermutlich hallstattzeitl. Grabhügel (Maizelg, Faver-, Vogelbuchwald, Hof Wittenberg), latènezeitl. Gräber (Vogelbuch). Röm. Siedlungsreste am Gümirain (Ziegel, Keramik) und in Biberen (Bronze-Wasserverteiler). Die Schenkung der Zelle Balm 961-62 durch das burgund. Königshaus an das Cluniazenserkloster Payerne erwies sich als Fälschung; echt sind Bestätigungen dieses Klosterbesitzes ab 1123. Das Gebiet gelangte im 13. Jh. an die kyburg. Herrschaft Oltigen, mit dieser 1410 an Bern. 1483 unterstellte Bern das Gebiet ohne die Gerichte Biberen und Gammen, die erst 1502-27 dazu kamen, der Landvogtei Laupen. Die 1123 erw. Kirche in F. (Peter-und-Paul-Patrozinium) wurde nach einem Brand 1657 neu erbaut. Reste der 1534 abgetragenen Radegundis-Wallfahrtskapelle mit Gräbern sind im Felsbalm unterhalb der Kirche erhalten. Die ref. Kirchgemeinde F. umfasst auch die freiburg. Orte Agriswil, Büchslen, Gempenach, Ried, Ulmiz und Wallenbuch (1528-1991 bei Gurmels). Der Kirchensatz kam ebenfalls von Payerne an Oltigen, 1410 an Bern, 1427 an das Deutschordenshaus bzw. Chorherrenstift Bern, ab 1528 wieder an Bern. Die acht Gemeindeteile sind ehem. Zelgweiler; die Taunersiedlung Jerisberg entstand im 17. Jh. auf Allmendland. Im 19. Jh. erfolgte die Allmendteilung, 1962-79 die Gesamtmelioration F.-Wallenbuch. Die verkehrsgünstige Lage an der Landstrasse Bern-Lausanne mit der Abzweigung nach Neuenburg, mit Bahnstation und Haltestelle der Linie Bern-Neuenburg und der Sensetalbahn förderte die 1960 einsetzende Bautätigkeit in Kleingümmenen, Biberen und Rizenbach. Rund die Hälfte der Erwerbstätigen der bäuerl.-kleingewerbl. Gem. pendelt, v.a. nach Bern, per Zug und auf der Autobahn, die im Norden an F. grenzt. Schulen stehen in F., Vogelbuch und Gammen. Im Jerisberghof befindet sich das 1970 eröffnete Bauernmuseum Althus (Stiftung).

Quellen und Literatur

  • J.-P. Anderegg, F., 1973
  • Gesamtmelioration F., [1988]
  • J.-P. Anderegg, Bauinventar der Gem. F., [1995]
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Ferenbalm", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.11.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000392/2016-11-11/, konsultiert am 15.10.2024.