Ehemalige Gemeinde des Kantons Bern, Verwaltungskreis Seeland, auf einer Terrasse über dem Stausee Niederried und dem Zusammenfluss von Saane und Aare, seit 2019 Teil der Gemeinde Kallnach. Golaten umfasste das gleichnamige Dorf, den Dorfteil Lachen und mehrere Hofgruppen (Mannewil, Wittenberg). 983-993 Gulada, 1277 Golatun. 1764 139 Einwohner; 1850 370; 1900 330; 1950 317; 2000 331; 2010 284; 2018 302.
Römische Leistenziegel- und Keramikfragmente wurden westlich des Hofs Wittenberg entdeckt. Die Abtei Saint-Maurice hatte im 10. Jahrhundert Grundbesitz in Golaten, das als Teil der Herrschaft Oltigen 1410/1412 an Bern fiel und bis 1483 der bernischen Vogtei Oltigen und danach – im Niedergericht Wileroltigen – bis 1798 der Landvogtei Laupen unterstellt war. Die Reformation änderte an Golatens alter Zugehörigkeit zum Kirchspiel Kerzers nichts, da beide Gemeinden 1528 reformiert wurden; die spätmittelalterliche Kapelle im Unterdorf ging ab. Trotz Ansprüchen des Kantons Freiburg blieb Golaten 1798 beim Kanton Bern und gehörte zum Oberamt bzw. Amtsbezirk Laupen sowie 2010-2018 zum Verwaltungskreis Bern-Mittelland. Das Dorf, in dem früher Getreide und auch Wein angebaut wurde, hatte mit den benachbarten Gurbrü und Wileroltigen Weide- und Heurechte (1563 bzw. 1572 erwähnt) im Grossen Moos. Als Bern diesen Gemeinden 1793 Moosland zuwies, eskalierte die Entwicklung im Mooskrieg mit den freiburgischen Nachbargemeinden; das Golatenmoos lag bereits damals in der Gemeinde Kallnach. In Golaten selbst fand 1942-1946 eine Gesamtmelioration statt. Die Landwirtschaft ist heute auf Gemüsebau spezialisiert; neben einer Baumschule bestehen einige kleingewerbliche Betriebe. 2000 pendelte gut die Hälfte der Erwerbstätigen nach Kerzers und Bern. Die Uferzone am Stausee ist Naturreservat; die Fähre (1606 erwähnt) befand sich früher etwas weiter flussaufwärts beim Weiler Oltigen.