Polit. Gem. BE, Bez. Moutier. Das Dorf liegt im Grand Val (Cornet), einzelne Häuser befinden sich auf dem Mont Raimeux. Um 900 Grandemvallem; dt. früher Granfelden. 1755 132 Einw.; 1850 261; 1900 287; 1950 370; 2000 368. Bedeutende Spuren einer Römerstrasse. G., möglicherweise Gründungsort der Abtei Moutier-G., gehörte bis 1797 zur gleichnamigen Propstei. Danach ging G. an die franz. Departemente Mont-Terrible und Haut-Rhin, bevor es 1815 Bern zugeschlagen wurde. Die 962 erstmals erw., dem hl. Martin geweihte Kapelle wurde wahrscheinlich im 14. Jh. zur Pfarrkirche erhoben. Nach 1663 wurde sie immer wieder umgebaut, insbesondere 1701-06 und 1927. Die ref. Kirchgemeinde (seit 1531) umfasst auch Corcelles (BE), Crémines und Eschert. Der Pfarrer aus Court betreute sie bis 1830. G. besteht aus einer Einwohner- und einer Burgergemeinde. Bis Anfang des 20. Jh. blieb es auf die Landwirtschaft ausgerichtet und zählte nur wenige Handwerker (Müller, Weber, Töpfer). Der Bau der Eisenbahnlinie Moutier-Solothurn (1904-08) und der Aufschwung der Werkzeugmaschinenindustrie in Moutier ab 1880 begünstigten die Niederlassung von industriellen Betrieben (Abstecharbeit, Maschinenbau). 2000 war fast die Hälfte der Erwerbstätigen im 2. Sektor beschäftigt. Seit 1967 arbeitet G. in den Bereichen Wasserversorgung (vom Mont Raimeux), Kläranlage und Primarschule mit den Nachbargemeinden zusammen.
Quellen und Literatur
- J.-P. Gobat, G., 1968
- A. Moser, I. Ehrensperger, Jura bernois, Bienne et les rives du lac, 1983, 198-200
Systematik
Politische Einheiten / Gemeinde |