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Bellmund

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Nidau. Seeländer Dorf (1107 Bellus mons, 1228 Belmunt, franz. früher Belmont) südl. von Biel, leicht erhöht zwischen den Anhöhen Oberholz und Jensberg gelegen, mit Teilen des Weilers St. Niklaus. 1764 195 Einw.; 1850 334; 1900 329; 1950 416; 2000 1'221. Röm. Funde im Wilerholz (Roheisenbarren), Römerstrasse (?) nach Sutz. Die hochma. Burgstelle Chnebelburg auf dem Jensberg war mit Wall und Graben befestigt. Hier wurden neolith. Einzelfunde, im Dorf frühma. Gräber entdeckt. Das 1107 erw. Cluniazenserpriorat B., eine Stiftung des hochburgund. Königshauses, wurde bereits vor 1127 auf die St. Petersinsel verlegt. Die Kirche (1228 erw., Gangulf-Patrozinium, nach 1509 zerfallen), deren Kirchensatz dem Priorat verblieb, war 1453 Filiale von Port und wurde nach der Reformation 1528 mit Port Teil der Pfarrei Nidau. Mit der Herrschaft Nidau kam B. 1388 bzw. 1393 zu Bern und erhielt eine Hochwacht. Das Dorf liegt an der alten Landstrasse Bern-Aarberg-Nidau, die nach 1864 durch die Verbindung Bern-Lyss-Biel (zuerst Bahn, dann Strasse) abgelöst wurde. Dadurch behielt B. seinen bäuerl. Charakter bis in die 1950er Jahre. Seither entwickelt es sich zur vorab nach Biel orientierten Pendlergemeinde (1990 78% Wegpendler). Um 1980 entstand das Neuquartier Stöckleren.

Quellen und Literatur

  • C. Zürcher et al., B., 1992
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Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Bellmund", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.06.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000435/2004-06-11/, konsultiert am 28.03.2024.