Polit. Gem. BE, Amtsbez. Nidau. Die Gem. M. liegt auf dem Höhenzug zwischen Bielersee und Seeland und umfasst das Dorf M. sowie Teile des Weilers St. Niklaus (die anderen Teile gehören zur Gem. Bellmund). 1278 Merzelingen. 1764 97 Einw.; 1850 198; 1900 210; 1950 230; 2000 411. In M. stiess man auf eine Römerstrasse (Kühmatt). Spätma. Grundbesitzer waren die Gf. von Kyburg und Neuenburg-Nidau, ferner die Abtei Frienisberg und das Priorat St. Petersinsel. Das Gericht M. kam mit dem Inselgau 1398 an Bern und zum sog. Hermrigen-Viertel der Landvogtei Nidau. Erfolglos versuchten die Dorfleute von M., sich von der fernen Pfarrei Bürglen durch die Gründung einer eigenen Kirche 1674 oder zumindest die Zuteilung zu Kappelen (1724, 1776, 1932) zu trennen. Seit 1947 wird M. vom Pfarramt Worben betreut. In St. Niklaus an der Landstrasse Bern-Aarberg-Biel stand vor der Reformation eine Kapelle mit Einsiedelei (1480 bruderhuss). Das Zelgdorf M. trieb Getreidebau und hatte Anteil am ehemals moorigen Länggraben, der dank der Juragewässerkorrektion (1868-91) und örtl. Güterzusammenlegung (1978-80) für den Ackerbau erschlossen wurde. 2000 arbeiteten knapp vier Fünftel der Erwerbstätigen auswärts. Seit 1971 besteht ein Primarschulverband mit Hermrigen.
Quellen und Literatur
- P. Aeschbacher, Stadt und Landvogtei Nidau von den Anfängen bis ins 16. Jh., 1929
- U. Schneeberger, Bauinventar der Gem. M., 2000
- M. früher und heute, 2006
- Moser, Andres: Der Amtsbezirk Nidau 2. Teil, 2005, S. 197-200 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern Land, 3).
Systematik
Politische Einheiten / Gemeinde |