Polit. Gem. BE, Amtsbez. Nidau, Verwaltungskreis Seeland, mit den Dörfern T. und Gerolfingen am rechten Bielerseeufer gelegen. 1228 Choufalli, 1280 Tofallie. 1764 298 Einw.; 1850 754; 1900 943; 1950 1'272; 2000 2'437. Neolith. bis spätbronzezeitl. Funde am Ufer verweisen auf prähist. Ufersiedlungen, ebenso die Einzelfunde im nahen Täuffelenmoos. Das Dorf T. war im MA vermutlich Teil der Freiherrschaft Walperswil, mit der es vor 1247 als Erbe an die Gf. von Neuenburg-Nidau kam, bevor es 1398 mit dem Inselgau an Bern gelangte. Mit Gerolfingen, Hagneck und Epsach war T. im Epsachviertel der Landvogtei Nidau vereint. 1798 erfolgte die Zuteilung zum Distrikt Seeland, 1803 zum Oberamt (später Amtsbez.) Nidau. Die 1228 erw. Kirche St. Peter und Paul entstand über röm. Siedlungsresten, evtl. als Eigenkirche der Gf. von Nidau, die den Kirchensatz 1357 dem Kloster Gottstatt schenkten. Das Schiff weist einen rom. Grundbestand auf. Der Barbara-Altar wurde zum Zentrum einer regionalen Bruderschaft. In der Reformation 1528 wurde Bern Kirchenherr. Die Kirchgemeinde T. umfasst noch zu Beginn des 21. Jh. auch die Dörfer Epsach, Hagneck, Hermrigen und Mörigen. Gerolfingen war mit seinem Hafen ein Umschlagplatz für Wein und betrieb wie T. auch Fischerei, Getreide- und etwas Rebbau am Kirchhügel und am Montlig. Die Industrialisierung setzte in T. 1846 noch vor dem Bau der 1916 eröffneten Biel-T.-Ins-Bahn (BTI) ein. 1999 trat die BTI (mit Verwaltungssitz in T. ab 1944) dem Bahnverbund Aare Seeland mobil AG bei. Der 1846 angesiedelten Uhrenfourniturenfabrik (heute Präzisionsdrehteilefabrik) folgten u.a. eine Thermalgeräte-, eine Lack- und Farbenfabrik sowie eine Metallbaufirma. Mit der Gründung des Obstbauvereins 1928 wurde die Gem. führend im Anbau von Kirschen. Im Schulbereich und beim Krankenpflegedienst übernimmt sie Zentrumsfunktionen (ab 1950 Sekundarschulzentrum, ab 1996 Oberstufenzentrum). 1971-72 erfolgte der Bau des kath. Kirchenzentrums der Pfarrei Ins-T.
Quellen und Literatur
Systematik
Politische Einheiten / Gemeinde |