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Reutigen

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Niedersimmental, Verwaltungskreis Thun, die das gleichnamige Dorf sowie die Siedlungen Hani und Allmi umfasst. Das Gemeindegebiet reicht vom Nordosthang der Stockhornkette über die Ebene bis zur Kander. Um 1300 Rötingen. 1764 338 Einw.; 1850 798; 1900 739; 1950 886; 2000 909. Als Teil der Herrschaft Strättligen kam R. wohl um 1308 an die Fam. von Burgistein, danach an versch. Herren. Vor 1486 und 1494 verkauften die damaligen Inhaber Bubenberg und Schütz ihre Rechte an Bern, das R. militärisch dem Amt Seftigen, gerichtlich dem Kastlan von Wimmis unterstellte. Die ehem. Marien-Wallfahrtskapelle (1330 erw., Bau 12. Jh., Wandmalerei 14.-15. Jh.) mit Beinhaus und ab 1412 mit eigenem Kaplan war eine Filiale von Wimmis; sie wurde 1474 selbstständige Pfarrkirche. Bern, seit 1479 Inhaber des Kirchensatzes, teilte ihr nach 1485 auch Nieder- und Oberstocken zu. Seit 1803 gehört R. zum Amt Niedersimmental. Neben den alten Erwerbszweigen der Land-, Forst- und genossenschaftl. Alpwirtschaft entstand im 20. Jh. auch Kleingewerbe. Viele arbeitstätige Einwohner pendelten Anfang des 21. Jh. nach Thun, Spiez und Bern. 2005 stellte der 1. Sektor knapp 30% und der 3. 50% der Arbeitsplätze in der Gemeinde.

Quellen und Literatur

  • Simmentaler Heimatbuch, 1938
  • V. Stähli, Kirche R., Kt. Bern, 21991
  • E. Wetli, Bauinventar der Gem. R., 2006

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Reutigen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.12.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000464/2011-12-23/, konsultiert am 17.04.2024.