de fr it

Reutigen

Politische Gemeinde des Kantons Bern, Verwaltungskreis Thun, umfasst das gleichnamige Dorf, die Siedlungen Hani und Allmi (Allmend) sowie seit 2024 auch Zwieselberg. Das Gemeindegebiet reicht vom Nordosthang der Stockhornkette über die Ebene bis zur Kander. Um 1300 Rötingen. 1764 338 Einwohner; 1850 798; 1900 739; 1950 886; 2000 909; 2010 947; 2020 1016.

Reutigen: Situationskarte 2024 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2024 HLS.
Reutigen: Situationskarte 2024 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2024 HLS.

Als Teil der Herrschaft Strättligen kam Reutigen wohl um 1308 an die Familie von Burgistein, danach an verschiedene Herren. Vor 1486 und 1494 verkauften die damaligen Inhaber von Bubenberg und Schütz ihre Rechte an Bern, das Reutigen militärisch dem Amt Seftigen, gerichtlich dem Kastlan von Wimmis unterstellte. Die ehemalige Marien-Wallfahrtskapelle (1330 erwähnt, Bau 12. Jh., Wandmalerei 14.-15. Jh.) mit Beinhaus und ab 1412 mit eigenem Kaplan war eine Filiale von Wimmis (Pilgerwesen); sie wurde 1474 selbstständige Pfarrkirche (Pfarrei). Bern, seit 1479 Inhaber des Kirchensatzes, teilte ihr nach 1485 auch Niederstocken und Oberstocken zu. Ab 1803 gehörte Reutigen zum Oberamt bzw. ab 1831 zum Amtsbezirk Niedersimmental, seit 2010 ist es Teil des Verwaltungskreises Thun. Neben den alten Erwerbszweigen der Land-, Forst- und genossenschaftlichen Alpwirtschaft entstand im 20. Jahrhundert auch Kleingewerbe. Rund zwei Drittel der erwerbstätigen Einwohner pendelten Anfang des 21. Jahrhunderts nach Thun, Spiez und Bern. 2005 stellte der 1. Sektor knapp 30% und der 3. 50% der Arbeitsplätze in der Gemeinde.

Quellen und Literatur

  • Heimatkundevereinigung des Simmentals (Hg.): Simmentaler Heimatbuch, 1938.
  • Stähli, Verena: Kirche Reutigen BE, 1976.
  • Wetli, Esther: Bauinventar der Gemeinde Reutigen, 2006.
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
um 1300: Rötingen

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Reutigen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.06.2024. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000464/2024-06-10/, konsultiert am 12.10.2024.