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Rüti bei Riggisberg

Ehem. polit. Gem. BE, Amtsbez. Seftigen, Verwaltungskreis Bern-Mittelland, seit 2009 Teil der Gem. Riggisberg. Im Gurnigelgebiet auf 800-1600 m Höhe gelegen; Streusiedlung mit Weilern (Laas, Dürrbach, Dörfli, Stalden, Plötsch, Holenweg, Oberer Stutz) und Einzelhöfen. 1764 206 Einw.; 1850 520; 1900 498; 1950 499; 2000 444. Das ma. Ausbaugebiet gehörte zur Herrschaft Riggisberg, es wurde von den Kirchen Rüeggisberg (Hintere R. im Süden, 1783 acht Häuser) und Thurnen (Obere R. im Norden, 1783 sieben Häuser) betreut. Im 19. Jh. vereinigten sich die beiden Teile zur polit. Gemeinde und bilden seit 1874 mit Riggisberg eine Kirchgemeinde. Wichtigste Erwerbszweige sind die Land- und die Forstwirtschaft und das holzverarbeitende Gewerbe, Zusatzverdienst bietet der Tourismus (Restaurant, Skilift). Das 1591 eröffnete Bad am Gurnigel auf 1100 m mit Stock- und Schwarzbrünneliquelle genoss ab der 2. Hälfte des 17. Jh. hohes Ansehen als Kurort der bern. Burgerschaft. Bad und Gasthaus wurden im 19. Jh. v.a. unter Johann Jakob Hauser in Etappen zum grössten Hotel der Schweiz mit Weltruf erweitert (Bettenzahl 1842 250, 1900 600). Nach dem Brand von 1902 erfolgte 1905 der Neubau als Luxushotel (450 Betten) mit modernsten Therapieeinrichtungen. Der Betrieb wurde 1940 stillgelegt, der Komplex 1946 abgebrochen. Aus einem Nebengebäude entstand der heutige Gasthof.

Quellen und Literatur

  • A.J. Lüthi, Die Mineralbäder des Kt. Bern, 1957
  • H.-P. Ryser, Bauinventar der Gem. R., 1997
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Rüti bei Riggisberg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.11.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000505/2010-11-29/, konsultiert am 19.03.2024.