Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Bern, Verwaltungskreis Thun, seit 2024 Teil der Gemeinde Reutigen. Streusiedlung ohne Dorfkern auf dem gleichnamigen Hügelzug zwischen Reutigmoos (Moore) und Glütschbachtal. 1345 der Zwiselberg. 1764 130 Einwohner; 1850 257; 1900 227; 1950 253; 2000 236; 2010 269; 2020 322.
In Zwieselberg kamen Bodenfunde der Bronzezeit im Gräberfeld am Bühl, römische Gebäudereste wohl in bronzezeitlicher Anlage auf dem Hügel Bürgli sowie Reste einer Kalkbrennerei bei Chalchmädere zum Vorschein. Das Gebiet war im Mittelalter Teil der Herrschaft Strättligen und gelangte mit anderem Besitz der Familie von Strättligen 1466 an die Herren von Bubenberg und vermutlich Ende des 15. Jahrhunderts an Bern, das Zwieselberg hoch- und niedergerichtlich der Landvogtei Wimmis unterstellte (Vogteien). 1803 wurde es dem Oberamt bzw. 1831 dem Amtsbezirk Thun zugeteilt, seit 2010 ist es Teil des Verwaltungskreises Thun. Militärisch gehörte Zwieselberg zum Landgericht Seftigen und kirchlich zu Amsoldingen (Kirchgemeinde). Zwieselberg hatte mit den Nachbargemeinden Weidegemeinschaft im Schwemmland zwischen Glütschbach und Kander (Allmend). Hani und Glütsch an der 1815 erbauten Simmentalstrasse (Simmental) waren ehemalige Pferdestationen für den Transitverkehr ins Oberland (Säumerei). Von den Erwerbstätigen der landwirtschaftlich geprägten Gemeinde waren 2000 71% Pendler, vor allem nach Thun und Bern. 2008 bildeten die Gemeinden Zwieselberg, Reutigen, Oberstocken und Niederstocken den Schulverband Schule Stockental.