Ehemalige Gemeinde des Kantons Bern, Verwaltungskreis Oberaargau, auf einer Terrasse am Südfuss des Juras, seit 2020 Teil der Gemeinde Niederbipp. 1332 Wolfisperg. 1764 301 Einwohner; 1850 285; 1900 217; 1950 181; 1980 135; 2000 174; 2010 202; 2019 187.
Der Hof Wolfisberg entstand auf einem nacheiszeitlichen Bergsturzplateau am Leberberg (Läberen). Er war Teil der Herrschaft Bipp und des Kirchgangs Oberbipp und von ca. 1300 bis 1413 die einzige Bergsiedlung des Amts Erlinsburg. Unter Bern kam Wolfisberg im Niedergericht Niederbipp 1463 zur Landvogtei Bipp. Die Grenzbeschreibung datiert von 1518. Der Ort zählte 1628 acht Häuser. Von der 1491 bezeugten zinspflichtigen Glasindustrie sind Schlacken als Bodenfunde erhalten. 1597 köhlerte Wolfisberg im Hochwald am Leberberg und schlug unerlaubt Holz für den Verkauf. Im 19. und 20. Jahrhundert konnte die neben der Landwirtschaft betriebene Heimarbeit wie das Blusennähen für die Textilfabriken in Wangen an der Aare die Abwanderung nicht aufhalten. Sinkende Schülerzahlen führten 1975 zum Schulverband von Wolfisberg mit Rumisberg und Farnern mit Unterricht im 1955-1956 erbauten Schulhaus. 1978-1997 unterzogen sich Wolfisberg und Rumisberg einer Gesamtmelioration. 2000 waren 84% der Erwerbstätigen Wegpendler. Beim Alp- und Sömmerungsbetrieb Buechmatt wird ein Ausflugsrestaurant geführt.