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Romoos

Politische Gemeinde des Kantons Luzern, Wahlkreis Entlebuch. Das Einzelhofgebiet mit dem Haufendorf Romoos sowie den Weilern Lingetli, Bramboden und Holzwegen liegt an der Ostseite des Napfs zwischen der Grossen und der Kleinen Fontanne. 1084 Rommos (Kopie von 1608), 1275 Ronmos. 1745 771 Einwohner; 1798 1395; 1837 1610; 1850 1629; 1900 1194; 1950 1149; 2000 732; 2010 697.

Romoos: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Romoos: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Die Pfarrei ist wahrscheinlich eine Stiftung der Freiherren von Wolhusen. Die 1134 geweihte Kirche gelangte vor 1250 an jenen Zweig auf der äusseren Burg in Wolhusen, der 1313 den Kirchensatz an Habsburg verkaufte, ihn aber bis 1370 als Lehen behielt. 1405 kam Romoos mit der Herrschaft Wolhusen als Pfand, 1415 als Eigen an Luzern. 1635 stand Statthalter Johann Schumacher an der Spitze einer Volksbewegung gegen den Luzerner Rat. 1807 wurde die Korporationsgemeinde geschaffen, die auch Güter im Gebiet der Gemeinde Hasle besitzt. 1831 entstand die politische Gemeinde; sie gehörte bis 2012 zum Amt Entlebuch. Die Pfarreigrenzen waren bis Anfang des 19. Jahrhunderts – mit Ausnahme einiger Höfe – mit den heutigen Gemeindegrenzen identisch. Nach den Abkurungen von 1808 kamen einige Höfe dazu, während andere an die Pfarrei Doppleschwand und an die neu gegründete Pfarrei Menzberg gingen. 1927 löste sich Bramboden von der Pfarrei Romoos. Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums wurde die Pfarrkirche St. Maria Magdalena zwischen 1773 und 1782 erweitert. Im 1799 erbauten Sigristenhaus befand sich bis 1906 die erste Schule von Romoos. 1907 wurde ein neues Schulhaus erstellt, das 1962 abbrannte; der Neubau wurde 1964 eingeweiht. Nach Plänen von Viktor Stürmle errichteten die Baumeister Josef und Theodor Baumeler von Schüpfheim 1918-1919 die Wallfahrts- und Pfarrkirche St. Antonius in Bramboden, der 1922 ein Schul- und Sigristenhaus folgte.

Gibt es das noch? Schweizer Filmwochenschau, Ausgabe Nr. 1190 vom 3. Dezember 1965 (Schweizerisches Bundesarchiv, J2.143#1996/386#1190-1#4*) © Cinémathèque suisse, Lausanne und Schweizerisches Bundesarchiv, Bern.
Gibt es das noch? Schweizer Filmwochenschau, Ausgabe Nr. 1190 vom 3. Dezember 1965 (Schweizerisches Bundesarchiv, J2.143#1996/386#1190-1#4*) © Cinémathèque suisse, Lausanne und Schweizerisches Bundesarchiv, Bern. […]

Seit dem 14. Jahrhundert wird in Romoos Gold gewaschen. 1741-1781 bestand am Seeblibach eine Glaserei (Glas). Auch Holzkohle wurde hergestellt; die Köhlerei hielt sich in reduziertem Mass bis ins 21. Jahrhundert. Mit dem Bau der Widigbrücke 1841 über die Grosse Fontanne wurde Romoos für den Verkehr erschlossen, 1911-1926 entstand die Fahrstrasse nach Bramboden. Trotz starker Abwanderung und Rückgang der Landwirtschaft arbeiteten 2005 von 296 in Romoos Beschäftigten fast 72% im ersten Sektor.

Quellen und Literatur

  • Bucher, Silvio: Bevölkerung und Wirtschaft des Amtes Entlebuch im 18. Jahrhundert. Eine Regionalstudie als Beitrag zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Schweiz im Ancien Régime, 1974.
  • Duss, Paul: Romoos, 1982.
  • Horat, Heinz: Das Amt Entlebuch, 1987, S. 268-288 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Neue Ausgabe, 1).
  • Waser, Erika: Entlebuch. Die Orts- und Flurnamen des Amtes Entlebuch, 2 Bde., 1996.
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1084: Rommos (Kopie von 1608)
1275: Ronmos

Zitiervorschlag

Willi Huber: "Romoos", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.01.2021. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000589/2021-01-22/, konsultiert am 13.05.2025.