Polit. Gem. LU, Amt Willisau. Klosterdorf im Hügelgebiet an der Nordwestecke zu den Kt. Aargau und Bern gelegen. Zur Gem. gehören nebst P. u.a. die Höfe und Weiler Burg, Buttenried, Murhof, Nuttele, Sagen, Schuelerslehn und Sankt Urban. 924 Fafanhaa/Fafana, 1173 Phafena. 1456 ca. 90 Einw.; um 1695 ca. 996 Einw.; 1850 1'885; 1900 1'954; 1950 2'523; 2000 2'390.
Im 12. Jh. besassen das Stift Beromünster und das Kloster Engelberg Güter in P. 1272 gelangten Güter und Rechte der Herren von Pfaffnach, 1349 auch die Burg P. mit dem dazugehörigen Hof (lokalisiert sind zwei Burgstellen, Burg und Sattel, südöstlich des Dorfs) an das benachbarte Kloster St. Urban. P. und die Schirmvogtei über St. Urban gelangten mit der habsburg. Grafschaft Willisau 1407 an die Stadt Luzern. 1579 überliess diese dem Kloster St. Urban die niedere Gerichtsbarkeit. Nachdem vermutlich die von Pfaffnach Patronatsherren waren, kam die Kollatur über versch. Inhaber 1428 durch Inkorporation an St. Urban und mit der Klosteraufhebung 1848 an den Kt. Luzern. Zur Pfarrei gehörten Roggliswil, bis zur Reformation auch Balzenwil. Die 1275 erw. Pfarrkirche St. Vinzenz in P. wurde 1665-70 neu errichtet, ebenso 1810-13 nach dem Brand von 1807. 1764-65 liess St. Urban das repräsentative Pfarrhaus erbauen. 1782 entstand im Rahmen der St. Urbaner Schulreform ein Schulhaus. 1798-1803 gehörte P. zum Distrikt Altishofen, 1803-1814 zum Amt Willisau sowie mit St. Urban zum Gemeindegericht P. und ab 1814 zum Bezirksgericht Reiden. 1814 wurde St. Urban dem Steuerbrief P. einverleibt. Im 19. Jh. existierte in P. ein Kurbad. P. bewirtschaftete verzelgte Ackerfluren und Wässermatten, heute dominieren die Vieh- und Milchwirtschaft sowie Schweinemastbetriebe. Holz- und Baugewerbe, Verteilzentrum von Bioprodukten. Zu Beginn des 21. Jh. war die 1873 gegr. Psychiatrische Klinik St. Urban grösster Arbeitgeber. 2005 stellte der 1. Sektor 15%, der 3. 69% der Arbeitsplätze der Gemeinde.