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Richenthal

Ehemalige politische Gemeinde LU, Amt bzw. Wahlkreis Willisau, seit 2006 mit Langnau bei Reiden Teil der Gemeinde Reiden. In Nebental des Wiggertals gelegene lang gezogene Siedlung mit dem Weiler Hueb und Einzelhöfen im Hügelgebiet. 1036 Richentale (Kopie des 14. Jh.), 1173 ecclesia richendal. 1695 ca. 340 Einw.; 1798 396; 1850 513; 1900 484; 1950 581; 2000 662. R. gehörte mit Langnau bei Reiden und Mehlsecken grundherrschaftlich zum Langnauer Viertel des Chorherrenstifts Beromünster. Die Kirche (Patrozinium Caecilia) wurde dem Stift vor 1036 von den Lenzburgern geschenkt, 1346 inkorporiert. 1803-07 Neubau der Kirche, 1951 und 1973 Renovation, 2007 Orgelneubau. Die Pfarrei R. umfasste bis zur Entstehung der Pfarrei Langnau 1948 auch den oberen Teil des Dorfes Langnau. Politisch war R. bis 1844 Teil des Steuerbriefs Langnau, ab 1845 selbstständige Gemeinde. 1899 Eröffnung der Kneippkuranstalt Blum (heute Park-Hotel R.). 1922 Huebbachkorrektion. R. ist kein aus Flurzwang entstandenes Dorf, sondern entwickelte erst in jüngster Zeit durch Zusammenwachsen der verschiedenen Siedlungsteile strassendorfähnl. Züge. Rückläufige, aber immer noch starke Rolle der Landwirtschaft (2005 51% der Beschäftigten im 1. Sektor) bei einer steigenden Anzahl Wegpendler.

Quellen und Literatur

  • Kdm LU 5, 1959, 196-202
  • M. Huber, Langnau im Wiggertal, 1996

Zitiervorschlag

Max Huber: "Richenthal", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.11.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000680/2016-11-04/, konsultiert am 19.03.2024.