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HaslenGL

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Glarus, bildet seit 2011 mit Betschwanden, Braunwald, Elm, Engi, Linthal, Luchsingen, Matt, Mitlödi, Rüti, Schwanden, Schwändi und Sool die neue Gemeinde Glarus Süd. Strassendorf im Glarner Hinterland, auf der rechten Seite des Grosstals zwischen Hätzingen und Schwanden gelegen. Haslen umfasste die Weiler Leu (früher Nesslau), Oberhaslen, Büel, Zusingen und Mühlebächli sowie ab 2006 auch die ehemaligen Gemeinden Leuggelbach und Nidfurn. 1289 Burchard von Hasle. 1777 137 männliche Glarner Bürger; 1850 787 Einwohner; 1900 766; 1950 769; 1980 489; 2000 649; 2005 618; 2006 1061; 2010 999.

Haslen (GL): Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Haslen (GL): Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Haslen gehörte ursprünglich zum Tagwen Nesselowe. Die Weiler Zusingen und Leu wurden im Mittelalter zusammen mit der Ortschaft Haslen zu einem Tagwen erhoben. Bis 1395 war Haslen dem Kloster Säckingen abgabenpflichtig. Ursprünglich nach Glarus, war Haslen nach dem Bau der Kirche Schwanden 1349 dorthin kirchgenössig. In Zusingen stand vor der Reformation eine St. Wendelinskapelle. Seit 1528 sind die Einwohner mehrheitlich reformiert. Schon im Mittelalter wurde neben Klein- auch Grossviehzucht betrieben. Mit Hätzingen, Luchsingen, Leuggelbach und Nidfurn bestand eine 1496 erstmals belegte Holzgenossenschaft. Waldteilungen wurden 1735 und 1800 vorgenommen. 1839 erfolgte der Bau des ersten, 1873 des heutigen Primarschulhauses. Zwischen 1887 und ca. 1900 wurde der Haslerbach verbaut. Neben verschiedenen Gewerbebetrieben ist seit 1846 die mechanische Spinnerei und Weberei Jenny & Co. in Haslen angesiedelt. Die Alp- und Waldpflege bildete wichtige Aufgaben der Gemeinde. 2000 waren noch nahezu zwei Drittel der Erwerbstätigen in Haslen im 2. Sektor beschäftigt. 1896 erfolgte die Loslösung aus dem Wahlkreis Diesbach. 1991 wurde der Primarschulkreis Nidfurn-Haslen-Leuggelbach gegründet.

Quellen und Literatur

  • I. Tschudy-Schümperlin, J. Winteler-Marty, «Glarner Gemeindewappen», in JbGL 50, 1941, 157
  • J. Winteler, Das Land Glarus, 1945, 135
  • P. Muhl, Chronik der Gem. Haslen, 2000
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Karin Marti-Weissenbach: "Haslen (GL)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.11.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000767/2020-11-19/, konsultiert am 18.04.2024.