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Hätzingen

Ehemalige politische Gemeinde GL, seit 2011 Teil der neuen Gemeinde Glarus Süd. 2004-10 gehörte H. mit Diesbach (GL) zu Luchsingen. Das Strassendorf H. liegt im Glarner Hinterland, auf der rechten Seite des Grosstals zwischen Haslen und Diesbach; zugehörig ist der Weiler Tschuepis. Um 1350 Hezzinge(n). 1850 500 Einw.; 1900 653; 1950 653; 2000 341 (davon fast ein Drittel Ausländer). Das bis 1395 dem Kloster Säckingen abgabenpflichtige H. gehörte bis zu Beginn des 15. Jh. zum Tagwen Nesselowe. Zuerst nach Glarus, ab dem 14. Jh. nach Betschwanden kirchgenössig. 1528 Reformation mehrheitlich angenommen. 1496 erstmals Holzgenossenschaft mit Nachbarorten belegt; 1735 und 1882 Waldteilungen. Im MA v.a. Schaf-, ab dem 16. Jh. vermehrt Grossviehzucht. 1538 Bau des sog. Grosshauses, eines Lagers für Salz und Korn. Im 18. Jh. Handspinnerei als Haupterwerbsquelle. 1831 Gründung der Tuchfabrik Hefti, die bis zur Schliessung 1991 die grösste Arbeitgeberin blieb. Ab 1797 eigene Schule. 1841 Bau des ersten, 1923 Bau des heutigen Schulhauses, in dem auch die 1861 gegr., 1973 mit Linthal zusammengelegte Sekundarschule untergebracht war. Seit 1974 werden hier die Primarschüler von Luchsingen und H. unterrichtet. Seit 1973 besteht in H. eine Tibeterkolonie. Mit Diesbach und Betschwanden bildete H. vom SpätMA bis zur neuen Wahlkreiseinteilung 1989 einen Wahltagwen. 2000 waren mehr als vier Fünftel der Erwerbstätigen im 3. Sektor beschäftigt.

Quellen und Literatur

  • H. Hefti, Im Dienste der Gem., 2 Bde., Ms., 1971-72, (GemA Luchsingen)
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GND

Zitiervorschlag

Karin Marti-Weissenbach: "Hätzingen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.10.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000768/2016-10-27/, konsultiert am 19.03.2024.