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Mühlehorn

Ehemalige politische Gemeinde GL, bildet seit 2011 mit Bilten, Filzbach, Mollis, Näfels, Niederurnen, Oberurnen und Obstalden die neue Gemeinde Glarus Nord. Sie umfasste das gleichnamige Dorf M., das am Südufer des Walensees, auf dem Schwemmkegel des Meerenbachs liegt, sowie die Weiler Vortobel, Tiefenwinkel und Mühletal an der nordöstl. Kantonsgrenze. 1551 Mülihorn. 1888 538 Einw.; 1900 531; 1950 631; 2000 441. M. kam erst zu Beginn des 15. Jh. in glarner. Besitz. Es gehörte bis 1806 zu Obstalden und blieb bis 1887 Mitglied des Verwaltungstagwens Kerenzen. Fischer und Schiffer besiedelten wohl als erste den geeigneten Anlegeplatz M. 1575 werden erstmals Mühlenbesitzer erwähnt. Die im 18. Jh. erbaute Hammerschmiede wurde 1966 renoviert und 1971 neu in Betrieb genommen. 1760 gründete M. eine eigene ref. Kirchgemeinde und liess 1759-61 eine Kirche nach Plänen von Hans Ulrich Grubenmann bauen. Im 19. Jh. bildeten Müllerei, Schifffahrt, Holzhandel und die Viehzucht die wirtschaftl. Grundlage. 1837-40 wurde das erste, 1912 das heutige Primarschulhaus gebaut. 1859 erhielt M. einen Anschluss ans Netz der Vereinigten Schweizerbahnen und 1964 an die Autobahn. Die E. Fröhlich AG (ab 1998 Grob Horgen AG), die Webmaschinenzubehör herstellte, war bis zu ihrer Schliessung 2004 der grösste Arbeitgeber. 2007 gab es in M. zwei Baufirmen und ein Hartschotterwerk. 2005 stellte der 2. Sektor rund zwei Drittel der Arbeitsplätze.

Quellen und Literatur

  • J. Winteler, Das Land Glarus, 1945, 137 f.
  • E. Menzi, Die Körperschaften am Kerenzerberg, 1986
  • M. Elmer, Alte Hammerschmiede, 1987
  • M. Elmer, 150 Jahre Schule, 75 Jahre Schulhaus M., 1989

Zitiervorschlag

Karin Marti-Weissenbach: "Mühlehorn", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.10.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000775/2016-10-28/, konsultiert am 29.03.2024.