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RütiGL

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Glarus, Haufendorf im Grosstal, auf der rechten Seite der Linth. Die Gemeinde Rüti, zu der bis 1939 auch Braunwald gehörte, fusionierte 2011 mit Betschwanden, Braunwald, Elm, Engi, Haslen, Linthal, Luchsingen, Matt, Mitlödi, Schwanden, Schwändi und Sool zur neuen Gemeinde Glarus Süd. Um 1340 Rüti. 1692 256 Einwohner; 1837 814; 1850 809; 1900 919; 1950 821; 2000 444; 2010 364.

Rüti (GL): Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Rüti (GL): Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Bis 1836 bildete Rüti mit dem Linthaler Ennetlinth, mit dem es durch die älteste, 1388 erstmals erwähnte. Linthbrücke verbunden ist, einen Wahltagwen. Bis 1395 leistete Rüti Abgaben an das Kloster Säckingen. Die Gemeinde, die ursprünglich nach Glarus, ab etwa 1300 nach Betschwanden kirchgenössig war, schloss sich 1528 der Reformation an. Am Haus Spielhof aus dem frühen 16. Jahrhundert finden sich Überreste eines mittelalterlichen Wohnturms, an den das Haus angebaut wurde. Im 17. Jahrhundert unterhielt Glarus auf Landeskosten eine Schiessanlage in Rüti. Die Land- und Alpwirtschaft bildete bis ins 19. Jahrhundert die wichtigste Einnahmequelle. Der Niedergang der im 18. Jahrhundert verbreiteten Baumwollhandspinnerei und das Bevölkerungswachstum führten um 1770 zur Verarmung der Bevölkerung, der erst die Eröffnung einer mechanischen Baumwollspinnerei und -weberei 1847 sowie einer Woll- und Baumwollweberei 1850 entgegenwirkte. Beide Betriebe zogen um 1900 viele ausländische Arbeiter an und wurden 2002 geschlossen. 1834 baute Rüti ein Schulhaus, führte 1984-2004 die Primarschule gemeinsam mit Diesbach und Betschwanden und bildet seither mit Betschwanden und Linthal einen Schulkreis. 1879 erhielt das Dorf Anschluss an die Schweizerische Nordostbahn. 2005 stellte der 1. Sektor 46% der Arbeitsplätze in Rüti.

Quellen und Literatur

  • G. Heer, Bl. zur Gesch. der Dorfschaft Rüti, 1906, 1910, 1916
  • M. Schindler, «Die Gem. Rüti im 20. Jh.», in Neujahrsbote für das Glarner Hinterland, 1967, 72-82
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Karin Marti-Weissenbach: "Rüti (GL)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.11.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000783/2020-11-19/, konsultiert am 24.05.2025.