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Cheiry

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Freiburg, Broyebezirk, die seit 2005 auch Chapelle umfasste und sich 2021 der Gemeinde Surpierre anschloss. 1184/1185 Chirie. 1811 241 Einwohner; 1850 298; 1880 303; 1900 266; 1930 219; 1950 242; 1980 186; 2000 267; 2005 327; 2010 349; 2020 395.

Cheiry: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2021 HLS.
Cheiry: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2021 HLS.

Eine Lanzenspitze aus der Latènezeit und ein Gräberfeld aus dem Frühmittelalter wurde auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde entdeckt. Nach dem Güterverzeichnis von 1380 war Cheiry Teil der Herrschaft Surpierre. Das Dorf gehörte ab 1536 zur freiburgischen Vogtei Surpierre, ab 1798 zum Bezirk Estavayer sowie 1803-1848 zum Bezirk Surpierre. Kirchlich war Cheiry Teil der Pfarrei Surpierre. 1184 schenkte Roger de Vico Pisano, Bischof von Lausanne, die Kirchen Surpierre und Cheiry dem Priorat Saint-Maire in Lausanne; Papst Lucius III. bestätigte diese Schenkung 1184/1185. Die dem heiligen Silvester geweihte Kirche ist 1228 als erste Pfarrkirche von Surpierre bezeugt. 1453 jedoch war sie nur mehr Filiale der Kirche Notre-Dame des Champs in Surpierre. 1967 erfolgte der Bau eines neuen Gotteshauses. 1624 fiel das ganze Dorf einer Feuersbrunst zum Opfer. Ab 1986 wurde eine Güterzusammenlegung durchgeführt. Bis Ende des 20. Jahrhunderts blieb Cheiry ein Bauerndorf; die Einwohner leben von Viehzucht, Getreide- und Tabakanbau. 1994 begingen 23 Mitglieder des Sonnentemplerordens in Cheiry kollektiven Selbstmord (Freikirchen und Sekten).

Quellen und Literatur

  • Michaud, René: «Monographie d'exode rural. La commune de Cheiry, ses divers cadres», in: Agrarpolitische Revue. Schweizerische Monatsschrift für Agrarpolitik im Industriestaat, 14/5, 1958, S. 189-206.
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1184/1185: Chirie

Zitiervorschlag

Marianne Rolle: "Cheiry", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.06.2021, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000806/2021-06-09/, konsultiert am 04.11.2024.