de fr it

Gletterens

Politische Gemeinde des Kantons Freiburg, Broyebezirk, am Südufer des Neuenburgersees, abseits der grossen Verkehrsachsen. 1239 Lieterins. 1811 160 Einwohner; 1850 251; 1900 235; 1950 251; 1970 176; 1990 328; 2000 536; 2010 789.

Gletterens: Situationskarte 2018 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2019 HLS.
Gletterens: Situationskarte 2018 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2019 HLS.

Die jungsteinzeitlichen Pfahlbauten von Gletterens-Les Grèves gehören zu den 56 Ufersiedlungen der Schweiz, die im Unesco-Welterbe Aufnahme fanden. Die Lage der bronzezeitlichen Siedlung Gletterens-Ostende ist bislang nicht genau bestimmt; sie dehnt sich vermutlich bis in das Gebiet der waadtländischen Gemeinde Chevroux aus.

Ab dem 14. Jahrhundert war Gletterens ein Lehen der Herrschaft Montagny. Die Freiburger Regierung gliederte es 1478 in die Vogtei Montagny ein und kaufte 1724 einige Feudalrechte von Jean-Jacques Dubey von Grandcour. 1798-1803 gehörte Gletterens zum Bezirk Avenches, ab 1803 zum Bezirk Montagny und 1830-1848 zum Bezirk Dompierre. Kirchlich war es zunächst eine Filiale von Carignan und wurde 1858 eine eigene Pfarrei. Die Kapelle wird 1642 erstmals erwähnt. Der Bau der Kirche Mariä Himmelfahrt erfolgte 1877-1878. Bis etwa 1940 wurde Fischerei betrieben. Die Gemeinde förderte den Tourismus und den Bau von Ferienhäusern. 1963 entstand ein Bootshafen mit 250 Liegeplätzen, 1970 ein Campingplatz und 1998 ein nachgebautes Pfahlbaudorf.

Quellen und Literatur

  • Dellion, Dict. 6, 524-527
  • Histoire et archéologie 62, April 1982, 26-29
  • S. Jäggi, Die Herrschaft Montagny, 1989
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1239: Lieterins

Zitiervorschlag

Marianne Rolle: "Gletterens", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.04.2019, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000819/2019-04-03/, konsultiert am 18.03.2025.