de fr it

BulleGemeinde

Politische Gemeinde des Kantons Freiburg, Bezirk Greyerz, seit 2006 mit La Tour-de-Trême. Bulle liegt auf einer Höhe von 770 m linksseitig der Trême am Fusse der Voralpen. Dort scheiden sich die Verkehrswege nach Freiburg, Vevey, Romont, in das Jaunbachtal und das Pays-d'Enhaut. 9. Jahrhundert Butulum, 1200 Bollo, um 1225 Bullo, deutsch früher Boll. Ende des Mittelalters zählte Bulle etwa 600 Einwohner; 1811 1165; 1850 1833; 1860 2086; 1900 3330; 1950 5255; 1970 7556; 2000 11'149.

Blick auf Bulle von Osten vor dem grossen Brand von 1805. Aquarell eines unbekannten Künstlers, um 1790 (Musée gruérien, Bulle).
Blick auf Bulle von Osten vor dem grossen Brand von 1805. Aquarell eines unbekannten Künstlers, um 1790 (Musée gruérien, Bulle).

Aus der Urgeschichte Bulles ist wenig bekannt. 1995 wurde ein grosses Hügelgrab aus der älteren Hallstattzeit erforscht; es liegt ca. 300 m von der Anhöhe entfernt, auf der später die Kirche errichtet wurde. Die gallorömische Zeit hat nur unbedeutende Spuren hinterlassen. Im Frühmittelalter wurde Bulle Standort der Mutterkirche eines ausgedehnten Gebiets und erhielt dadurch eine gewisse Bedeutung. Die dem heiligen Eusebius geweihte Kirche wurde vermutlich im 6. oder 7. Jahrhundert von einem Bischof von Lausanne gestiftet; sie ist zwischen 852 und 875 mehrfach bezeugt. Vom 9. Jahrhundert an wurde der Pfarrbezirk in mehrere selbstständige Pfarreien aufgespalten. Die Kirche von Bulle verlor so nach und nach ihre einstige Bedeutung, blieb aber bis ins 16. Jahrhundert das Zentrum des Dekanats Ogo, welches das ganze Saanetal bis Treyvaux, das Jaunbach- und das Siongetal umfasste und sich westlich bis zur Glane erstreckte. In weltlicher Hinsicht kam Bulle vielleicht schon im 6. Jahrhundert unter die Herrschaft des Bischofs von Lausanne; Bulle, Avenches und Curtilles waren die drei curtes, aus denen das ursprüngliche Herrschaftsgebiet des Bischofs bestand. Da auch die Grafen von Greyerz in Bulle Hoheitsrechte besassen, entstanden im 12., 13. und 14. Jahrhundert zahlreiche Konflikte. Diese gingen stets zugunsten der Bischöfe aus, sodass die Grafen schliesslich auf alle Rechte verzichten mussten. Bulles wirtschaftliche Rolle verdeutlicht ein Dokument von 1195/1196, mit dem Graf Rudolf den von ihm geschaffenen Markt in Greyerz wieder aufhob und den älteren Markt in Bulle anerkannte. Zu jener Zeit war Bulle wohl eine Ansammlung von Hofstätten, die eine Kirche und vielleicht eine Burg in deren Nähe umgaben. Im 13. Jahrhundert wurde Bulle entscheidend umgestaltet: Die Bischöfe gaben Bulle eine moderne städtische Struktur und machten es zu einem Vorposten ihres Verteidigungssystems. Bischof Bonifaz liess 1231-1239 den Wehrgürtel errichten; damals entstand der rechteckige Grundriss mit zwei Gassen und vier Häuserzeilen. Etwas später, möglicherweise unter dem Episkopat von Guillaume de Champvent (1273-1301), wurde im Südosten der Stadt, gegenüber dem Städtchen Greyerz, das Schloss erstellt. Dem Hauptbau wurde ein 33 m hoher Wehrturm angegliedert, der das Südtor und die umgebende Ebene beherrschte. Das ganze Mittelalter hindurch übten die Bischöfe ihre Herrschaft durch zwei Beamte aus, den Kastlan und den Meier. Vom 13. zum 15. Jahrhundert versahen die edlen Herren de Bulle das Meieramt. Bürger werden zwar schon 1195/1196 erwähnt, doch eine städtische Organisation ist erst im 14. Jahrhundert bezeugt. Eine Urkunde über die Verleihung eines Stadtrechts ist nicht überliefert; vielmehr wurden Bulle ab Ende des 12. Jahrhunderts einzelne Freiheiten, Rechte und Privilegien verliehen und den Bürgern die gleichen Vorrechte gewährt wie in Lausanne. Dank seiner günstigen topografischen Lage, seinem Alter, seiner Infrastruktur und dem Rückhalt bei seinem Herrn blieb Bulle von einem Niedergang, wie ihn nach 1350 die meisten der im Saanetal zwischen Greyerz und Arconciel gegründeten Städte durchmachten, verschont. Bulle erholte sich auch rasch vom Stadtbrand, der es 1447 grossteils zerstört hatte.

Eine Wende nahm die Entwicklung Bulles während der Burgunderkriege. Am 16. Januar 1476 schloss Bulle einen Burgrechtsvertrag mit der Stadt Freiburg, dank dem es nach der Schlacht bei Murten von Plünderungen verschont blieb. 1536 drohte erneut Gefahr, als die Berner das Waadtland eroberten. Bischof Sébastien de Montfalcon flüchtete aus Lausanne und empfahl den Bürgern von Bulle, sich unter den Schutz der mit ihnen verburgrechteten Freiburger zu stellen. Tatsächlich entging Bulle so den Bernern und blieb katholisch. 1537 wandelte sich jedoch Freiburgs Schutz in Herrschaft, die Bürger Bulles wurden Untertanen und das dortige Schloss Sitz einer Vogtei, die das ehemalige bischöfliche Gebiet im Greyerzerland umfasste.

Die Zeit von 1536 bis 1798 verlief für Bulle einigermassen ruhig. Die Stadt dehnte sich im Bereich des Obertors ein wenig über die Befestigungen aus, bewahrte aber mit den Weilern und Einzelhöfen ihren ländlichen Charakter. Politisch bedeutungslos geworden, konnte Bulle dank dem Aufschwung der Alpwirtschaft und dem Käsehandel seine wirtschaftliche Stellung in der Region behaupten; es war Umschlagplatz für die meisten nach Frankreich ausgeführten Käselaibe. Im 17. Jahrhundert gewann Bulle wieder an religiöser Ausstrahlung, als die Kapelle, die neben dem um 1350 gegründeten Hospital liegt, bzw. die in ihr aufgestellte Marienstatue (Notre-Dame de Pitié oder de Compassion) zum Ziel einer Wallfahrt wurde. 1665 übernahmen die Kapuziner das Anwesen, die Kapelle wurde vergrössert und verschönert, die Konventsgebäude entstanden an Stelle des Hospitals, das in die Nähe des Obertors verlegt wurde. Der Wallfahrtsort zog zahlreiche Pilger aus der Freigrafschaft Burgund und Savoyen an; er verlor erst Ende des 18. Jahrhunderts allmählich an Anziehungskraft. 1750-1751 ersetzte ein Neubau die Pfarrkirche Saint-Pierre aux Liens, die zu klein geworden war. 1763-1768 wurden bedeutende Arbeiten im Schloss unternommen und insbesondere die Wohnung des Landvogts sowie der Audienzsaal umgestaltet.

Ab Ende des 18. Jahrhunderts erhoben auch die Bewohner von Bulle den Anspruch, an der kantonalen Politik mitzuwirken. Schon 1781 hielt Pierre-Nicolas Chenaux, der Führer des Volksaufstands gegen das patrizische Regime Freiburgs, Versammlungen in Bulle ab (Chenaux-Handel). Nach dem Scheitern des Aufstands gingen mehrere Mitglieder der Bewegung ins Exil und gründeten in Paris den Club helvétique. Beim Einmarsch der französischen Truppen im Januar 1798 schlossen sich die Bewohner von Bulle der revolutionären Sache an. Bereits am 26. Januar wurde ein Freiheitsbaum vor dem Schloss aufgerichtet, ein Aufsichtsausschuss gebildet und der Landvogt aus der Stadt vertrieben. Bulle, das sich gern der Lemanischen Republik angeschlossen hätte, verlor an Einfluss, als der Stand Freiburg nach den Märzwahlen in einen Kanton der Helvetischen Republik umgewandelt wurde: Das Städtchen Greyerz und nicht Bulle wurde Sitz des Präfekten. 1798-1802 erwuchsen Bulle aus der französischen Besetzung bedeutende Lasten. Als Etappenort der von Norden nach Italien ziehenden französischen Heeresverbände hatte Bulle nicht nur für die Kosten der ständig einquartierten, sondern auch für diejenigen der durchreisenden Truppen aufzukommen.

Bulle stand das ganze 19. Jahrhundert hindurch in scharfer Opposition zur konservativen Kantonsregierung. Als das Patriziat während der Restauration (1814-1830) wieder an die Macht kam, unterstützten die Behörden von Bulle die Regenerationsbewegung, die 1831 eine Kantonsverfassung liberaler Prägung durchsetzte. Nach 1840 erlangten die Konservativen das Übergewicht in der Kantonsregierung zurück; dies gab der radikalen Opposition neuen Auftrieb, und Bulle wurde zu einem ihrer wichtigsten Zentren im Kanton. Im Januar 1847 herrschte in Bulle offener Aufruhr: Am 6. Januar wurde der Oberamtmann ins Schloss eingesperrt, am 9. Januar marschierte eine bewaffnete Schar gegen Freiburg, kehrte aber auf halbem Wege wieder um. Nach dem Sonderbundskrieg bestimmte die neue kantonale Verfassung von 1848 Bulle zum Hauptort des Bezirks Greyerz. Anlässlich der Wahlen von 1853, welche die Radikalen für ihre rücksichtslose Ausübung der Macht bestraften, wurde die Stadt Schauplatz von Gewalttätigkeiten. Die heftigen politischen Auseinandersetzungen zwischen Radikalen und Konservativen dauerten in Bulle das ganze 19. Jahrhundert an; dabei versuchten beide Parteien, sich mit ehrgeizigen Projekten zu profilieren. Die Radikalen schufen mit der Strecke Bulle-Romont ihre Eisenbahn, mit der Banque populaire de la Gruyère 1853 ihre Bank, mit "La Gruyère" 1882 ihre Zeitung und 1893 auch ihre Elektrizitätsgesellschaft. Die Konservativen gaben ab 1867 den "Le Fribourgeois" heraus, eröffneten 1867 den Crédit gruyérien und bauten 1903-1912 die Chemins de fer électriques de la Gruyère.

Von der Mitte des 19. Jahrhunderts an bis 1970 besass die radikale Partei die Mehrheit im Gemeinderat (Exekutive); die Konservativen blieben stets in der Minderheit. 1948 zogen die Sozialisten mit zwei Sitzen in die Exekutive ein. Sie verloren diese 1950, gewannen sie aber 1958 und 1966 zurück. 1970-1996 bestand der Gemeinderat aus vier Radikalen, drei Sozialisten und Sozialdemokraten sowie zwei Christdemokraten. Während des Zweiten Weltkriegs kam es in Bulle zu Ausschreitungen, die im ganzen Land Aufsehen erregten, dem sogenannten Krawall von Bulle. Am 23. November 1944 wurden fünf eidgenössische Inspektoren, die wegen des Verdachts des Schwarzhandels mit Fleisch ermittelten, von einer aufgebrachten Menge bedrängt und mussten sich in das Schloss, das Verwaltungsgebäude der Präfektur, flüchten. Im Oktober 1945 tagte das Eidgenössische Strafgericht in Freiburg und sprach im Beisein der gesamten Schweizer Presse vierzehn Verurteilungen aus.

Stierenmarkt in Bulle. Fotografie, um 1900 (Musée gruérien, Bulle).
Stierenmarkt in Bulle. Fotografie, um 1900 (Musée gruérien, Bulle).

Am 2. April 1805 legte ein gewaltiger Brand fast die gesamte Stadt in Schutt und Asche. Mit dem Wiederaufbau wurde rasch begonnen. Die ursprüngliche Anlage des Stadtkerns wurde beibehalten, doch eine der vier Häuserzeilen aufgehoben, um Raum für einen grossen Marktplatz zu schaffen. Als erstes wurde das Kornhaus wieder aufgebaut, das Rathaus wurde 1808 vollendet, die Kirche 1816 eingeweiht. Die Katastrophe hatte viele Privatleute und das Gemeinwesen ruiniert. Dennoch entwickelten sich Handel und Gewerbe in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stetig. Das Untertor wurde 1805 geschleift, das Obertor 1837. Bulle wuchs über das ursprüngliche Rechteck hinaus. Neue Quartiere entstanden längs der Verkehrsachsen, sodass der Grundriss der Stadt immer mehr einem Stern glich. Der grosse Aufschwung der Viehmärkte (in den 1880er Jahren zählte man an den Oktobermärkten jeweils 3000 bis 4000 Häupter) sowie des Handels mit Holz, Käse und Strohflechtwaren um die Jahrhundermitte veranlasste die Gemeinde, sich im Kampf um die Streckenführung der Eisenbahn von Lausanne nach Bern zu engagieren. Da Bulle nicht erreichte, dass die Linie durch sein Gemeindegebiet geführt wurde, setzte es seine Mittel für den Bau einer Anschlussstrecke von Romont nach Bulle ein; diese wurde 1868 eröffnet und belastete die Gemeindefinanzen bis 1890. Wirtschaft und Bevölkerung wuchsen weiter an, und Bulle wurde um 1880 zweitgrösste Ortschaft des Kantons. Die Bedeutung Bulles als Verkehrsknotenpunkt wuchs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Ausbau der Kantonsstrassen nach Freiburg, Châtel-Saint-Denis und Montbovon, sowie mit der Anlage der strategisch bedeutenden Militärstrasse Bulle-Boltigen (1872-1882), mit der das Jaunbachtal erschlossen und der Jaunpass befahrbar gemacht wurde.

Luftansicht der Sägerei und des 1908 errichteten gedeckten Viehmarkts (oben links). Fotografie, um 1920 (Musée gruérien, Bulle, Fonds Glasson).
Luftansicht der Sägerei und des 1908 errichteten gedeckten Viehmarkts (oben links). Fotografie, um 1920 (Musée gruérien, Bulle, Fonds Glasson).

Als moderne Nachfolgerin der 1780 geschaffenen Lateinschule wurde 1855 die Sekundarschule des Greyerzerlands in Bulle eröffnet, die bis Ende des Jahrhunderts gegen verschiedene Schwierigkeiten kämpfte. 1874-1876 unterhielt die Gemeinde sogar eine Konkurrenzschule, um dem mehrheitlich katholisch-konservativen Staatsrat die Stirn zu bieten. Mädchen hatten ab 1908 die Möglichkeit, Sekundarklassen in einer Privatschule zu besuchen (Institut Sainte-Croix, 1899), Zugang zur öffentlichen Sekundarschule erhielten sie erst 1965. 1863 veräusserte die Gemeinde das Gebäude, das seit dem 17. Jahrhundert als Hospital diente, und schuf in der Nähe der Pfarrkirche ein Hospiz für Kinder, Betagte und Körperbehinderte. Von 1873-1884 diente es auch als Bezirksspital, dann wurde dieses nach Riaz verlegt.

Ausschnitt aus der Landeskarte 1:50'000. Stand Karteninhalt: 1998 (Bundesamt für Landestopografie, BA024880).
Ausschnitt aus der Landeskarte 1:50'000. Stand Karteninhalt: 1998 (Bundesamt für Landestopografie, BA024880). […]

Um die unzulängliche Beleuchtung zu verbessern – diese wurde mit Leuchtgas betrieben, das ab 1866 von einer Privatfirma geliefert wurde – errichtete die Stadt 1893 ein Elektrizitätswerk in Charmey (SEB). Die Behörden erarbeiteten Richtpläne für die Ausdehnung der Stadt und förderten hochwertige Architektur längs der neuen Hauptachsen (rue de la Gare, rue de Gruyères, rue Victor-Tissot). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren Handel, Handwerk und Industrie noch sehr abhängig von der Land- und der Forstwirtschaft. Nachhaltig entwickelte sich die Holz verarbeitende Industrie (Sägereien, Hobelwerke, Kistenfabriken, Möbelfabriken, Möbelhandlungen und Einrichtungsunternehmen). Die Arbeiterschaft organisierte sich; der erste Streik im Baugewerbe fand am 19. Juni 1905 statt, der wichtigste betraf die Holzindustrie und dauerte vom 12. Mai bis zum 14. Juni 1952. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Bulle zum Mittelpunkt eines ausgedehnten Netzes des öffentlichen Verkehrs. Der Rationalisierungsdruck führte 1942 zum Zusammenschluss der bestehenden Betriebe in der Freiburger Eisenbahngesellschaft (GFM) mit Firmensitz in Bulle. In den 1960er Jahren setzten sich Bulle und der Bezirk energisch und mit Erfolg für den Bau der Autobahn A12 durch das Greyerzerland ein. 1981 fertiggestellt, bewirkte diese einen erneuten wirtschaftlichen Aufschwung, vor allem in Industrie, Handel und Tourismus. Der grosse Eisenbahn- und Busbahnhof, der 1992 errichtet wurde, festigte die Stellung Bulles als Verkehrsknotenpunkt.

Am Fuss des Schlosses Bulle wurde 1978 ein Gebäude errichtet, das seither die Bibliothèque publique und das Musée gruérien beherbergt. Fotografie von Léo Hilber (Musée gruérien, Bulle).
Am Fuss des Schlosses Bulle wurde 1978 ein Gebäude errichtet, das seither die Bibliothèque publique und das Musée gruérien beherbergt. Fotografie von Léo Hilber (Musée gruérien, Bulle).

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts behauptet sich Bulle als regionales Zentrum. Sein Gewicht nahm, infolge der Diversifizierung der Industrie, des Aufschwungs im Hoch- und Tiefbau, der Eröffnung grosser Einkaufszentren, des Ausbaus des Schulwesens (1973 Orientierungsstufe, 1994 Gymnasium, 1998 Berufsschule), der Kulturinstitute (1953 Musikschule des Greyerzerlands, 1978 Angliederung der Musikschule an das kantonale Konservatorium, 1978 Neubau des Musée gruérien und der Bibliothèque publique) und der Sportstätten (1949 Stadion, 1962 Schwimmbad) stetig zu. 1948 ging die Société électrique ganz in Gemeindebesitz über; 1966 wurde sie mit dem Wasserwerk zu den Services industriels (SIB) zusammengelegt, die seit 1973 auch das Kabelfernsehnetz betreiben. 1999 wurde die Gesellschaft in die AG Gruyère Energie umgewandelt, deren Hauptaktionär die Gemeinde ist. Eines der bedeutendsten Vorhaben am Ende des 20. Jahrhunderts war der Bau des Espace Gruyère (1998), der die alte Stierenmarkthalle von 1910 ersetzte. Die Anlage ist vor allem für Viehschauen und Viehmärkte bestimmt, wird aber auch für andere Veranstaltungen, zum Beispiel für die Greyerzer Messe oder für sportliche und kulturelle Anlässe, benutzt. 1995 hatte Bulle erstmals mehr als 10'000 Einwohner, davon waren 22% Ausländer. 57% der Arbeitenden waren im 3. Sektor, 41% im 2. Sektor und 2% im 1. Sektor beschäftigt.

Quellen und Literatur

  • J. Dubas, Notre-Dame de Compassion, 1984
  • R. Flückiger, Ma. Gründungsstädte zwischen Freiburg und Greyerz, 1984
  • F. Walter, «Un mariage de raison en 1848», in Cahiers du Musée gruérien, 1984, 7-16
  • D. Märki, SEB 1893 ― SIB 1993, 1993
  • D. Landolf, L'émeute de Bulle: eine Region im Kampf gegen die Bundesautorität am Ende des Zweiten Weltkrieges, Liz. Bern, 1996
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Denis Buchs: "Bulle (Gemeinde)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.09.2016, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000895/2016-09-26/, konsultiert am 15.10.2024.