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Villarsel-le-Gibloux

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Freiburg, Saanebezirk, bildete 2003-2015 mit Estavayer-le-Gibloux, Rueyres-Saint-Laurent und Villarlod die Gemeinde Le Glèbe, seit 2016 Teil der neuen Gemeinde Gibloux. Villarsel-le-Gibloux liegt am Nordabhang des Gibloux. 1278 Villarsel subtus Giblour, deutsch früher Villarsel am Gibel. 1811 111 Einwohner; 1850 156; 1900 221; 1950 186; 1970 131; 2000 244.

Vereinzelte römische Siedlungsspuren. Vom 1232 erwähnten Schloss der Herren von Villarsel-le-Gibloux, das im Dezember 1447 von den Freiburgern gestürmt und gebrandschatzt wurde, stehen noch die Ruinen. Der Nordhang des Gibloux gehörte vermutlich zur Herrschaft Pont, dürfte jedoch mindestens teilweise der Lehenshoheit des Bischofs von Lausanne unterstanden haben. Villarsel-le-Gibloux ging in den Besitz der von Corbières über, die 1346 ihr Schloss an Jocerius d'Oron verkauften. Die kleine Herrschaft kam 1375 an Rodolphe de Langin, bis 1579 an die de Challant, dann an Christoph Reyff und 1606 an Simon Alex. Die Lehenshoheit über Villarsel-le-Gibloux wurde 1536 Freiburg zuerkannt und 1584 endgültig eingeräumt, nachdem sie von den Bernern angefochten worden war. Villarsel-le-Gibloux gehörte zur Landvogtei Pont-Farvagny, ab 1798 zum Distrikt Romont und 1803-48 zum Bezirk Farvagny. Die Dorfbewohner sind seit je nach Estavayer-le-Gibloux pfarrgenössig. Sie nutzten ab Ende des 19. Jahrhundert einen Steinbruch für den Abbau grüner Molassegesteine. Die Landwirtschaft war noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts auf Milchwirtschaft und Futterbau ausgerichtet.

Quellen und Literatur

  • StAFR, Fichier
  • La Liberté, 22.11.1967; 19.8.1983
  • B. de Vevey, Châteaux et maisons fortes du canton de Fribourg, 1978, 313-315

Zitiervorschlag

Marianne Rolle: "Villarsel-le-Gibloux", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.09.2016, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000982/2016-09-26/, konsultiert am 18.04.2024.