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Agriswil

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Freiburg, Seebezirk, seit 2006 Teil der Gemeinde Ried bei Kerzers. Das Dorf Agriswil liegt 2 km westlich der Haltestelle Ferenbalm der Linie Bern-Neuenburg. 1275 Agerswyle, 1340 Grivilliar, 1395 Grevillard, erst seit dem 16. Jahrhundert französisch Agrimoine. 1818 204 Einwohner; 1831 170; 1850 194; 1900 167; 1950 125; 1980 89; 2000 136.

Agriswil gehörte im Mittelalter (ab 1275 belegt) zum Cluniazenserpriorat Münchenwiler, das 1489 an das Berner St. Vinzenzstift kam und 1530 säkularisiert wurde. Von 1475 an war Agriswil Teil der bernisch-freiburgischen gemeinen Herrschaft Murten. In der Reformationszeit ging das Dorf zum neuen Glauben über und blieb Teil der bernischen Pfarrei Ferenbalm. 1831 wurde Agriswil eine selbstständige Gemeinde. Nach der Eröffnung der A1 entwickelte sich Agriswil von einer Landwirtschafts- zu einer Wohngemeinde. Zwischen 1970 und 1990 nahm der Anteil der Wegpendler von 8% auf 73% zu.

Quellen und Literatur

  • B. Roth, «Die rom.-dt. Sprachgrenze im Murtenbiet während des 15. Jh.», in FGB 53, 1965, 63-71
  • H. Schwab, «Waren Murtenbiet und Seeland im frühen MA Grenzland – Niemandsland – Ödland?», in FGB 57, 1971, 21-73
Von der Redaktion ergänzt
  • Schöpfer, Hermann: Der Seebezirk II, 2000, S. 295-296 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Freiburg, 5). 

Zitiervorschlag

Jean-François Steiert: "Agriswil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.02.2017. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000986/2017-02-22/, konsultiert am 28.03.2023.