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Gempen

Polit. Gem. SO, Bez. Dorneck. Dorf am Osthang der Scharten- und Gempenfluh mit den Weilern Gempenstollen, Schönmatt und Baumgarten. 1277 Gempenon. 1739 155 Einw.; 1789 219; 1850 378; 1900 355; 1950 301; 2000 747. Neolith. und frühma. Funde, Reste einer röm. Strasse. Das Basler Hochstift besass hier einen Dinghof mit Hochgericht, den es den Thiersteinern zu Lehen gab. 1485 kam die eine Hälfte der Herrschaft Dorneck-Gempen an Solothurn, 1502 die andere mit der Herrschaft Büren; 1530 verkaufte das Hochstift den Zehnten und den Kirchensatz an Solothurn. 1531 brach wegen des Galgens, den Solothurn aufstellte, Streit mit Basel aus (Galgenkrieg). In der Folge kam Solothurn in den vollen Besitz des Dorfes, das bis 1798 zur Vogtei und zum Gericht Dorneck zählte. 1566 und 1793 wüteten grosse Feuersbrünste. 1301 ist eine Kapelle bezeugt. 1460 gingen die Einkünfte an die neu gegr. Univ. Basel, die dafür die Seelsorge übernahm. In der Reformationszeit wandte sich G. dem neuen Glauben zu. 1534 wurde die Pfarrei mit Dornach verbunden, 1756 erhielt sie einen eigenen Vikar, ab 1828 einen eigenen Pfarrer. 1619 ist die St. Blasiuskirche bezeugt. G. war von der Landwirtschaft geprägt, v.a. vom Obstbau (Kirschen), dazu Milchhandel nach Basel und Holzhandel. Heute weist G. versch. Gewerbebetriebe auf, bis ins 19. Jh. sogar Eisengewinnung. Über die Hälfte der Erwerbstätigen sind Wegpendler. G. ist Wohngemeinde und Ausflugsziel der Region Basel. Der Aussichtsturm auf der Schartenfluh wurde schon 1897 errichtet.

Quellen und Literatur

  • Kdm SO 3, 1957, 297-299
  • Gedenkschr. zur Innenrenovation der St. Blasiuskirche G. 1965-1967, 1967
  • R.M. Kully, Solothurn. Ortsnamen, 2003, 309-311
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Lukas Schenker: "Gempen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.11.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001099/2006-11-23/, konsultiert am 11.12.2024.