Politische Gemeinde des Kantons Solothurn, Bezirk Dorneck, im mittleren Leimental am Fuss des Witterswilerbergs gelegen. 1268 Witerswilr. 1798 256 Einwohner; 1850 298; 1870 260; 1900 303; 1950 321; 2000 1290.
Reste eines gallorömischen Gutshofs unter der heutigen Kirche, frühmittelalterliche Gräberfunde. Witterswil gehörte zur Herrschaft Rotberg. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts versuchte Solothurn hier gegen Ansprüche Basels Fuss zu fassen; 1486 erwarb die Aarestadt den Dinghof in Witterswil, den die Äbtissin von Säckingen, Elisabeth von Falkenstein, geerbt hatte. 1515 kaufte die Stadt die Herrschaft Rotberg. 1441 war Witterswil eine selbstständige Pfarrei, neigte 1529 der Reformation zu und war ab 1533 mit Bättwil nach Weisskirch bei Leymen (heute Elsass) pfarrgenössig. 1791 bildete Witterswil mit Bättwil ein eigenes Vikariat, das 1808 bzw. 1818 zur Pfarrei erhoben wurde. Die 1641 errichtete Pfarrkirche wurde 1842 erweitert. Von Ende des 20. Jahrhunderts an siedelte sich Industrie und Gewerbe an. Aus dem agro-biologischen Versuchszentrum der ehemaligen Sandoz entstand 1996-1999 das Technologiezentrum Witterswil. Das Dorf entwickelte sich zur Wohngemeinde mit Wegpendlern vor allem nach Basel.