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Wisen (SO)

Politische Gemeinde des Kantons Solothurn, Bezirk Gösgen, in einer Mulde zwischen Wisenberg, Flueberg und Frohburg am alten Übergang über das Erlimoos gelegen. 1226 Wisen. 1739 213 Einwohner; 1850 530; 1900 346; 1950 329; 2000 420.

Mittelbronzezeitliche Siedlung im Moosfeld, alemannische Gräberfunde. Die Grundherrschaft und die niedere Gerichtsbarkeit über Wisen, das zum Eigengut der Frohburger gehört hatte, kam 1458 über die Herren von Falkenstein an Solothurn. Die Hochgerichtsbarkeit über das im Sisgau gelegene Dorf erwarb die Stadt Basel 1459. Nach dem Verzicht Basels auf seine hochgerichtlichen Rechte 1826 kam Wisen als letzte Gemeinde vollständig zum Kanton Solothurn. Wisen war bis zur Reformation nach Läufelfingen kirchgenössig und wurde anschliessend Trimbach zugeteilt. 1674 entstand dank eines Legats von Chorherr Jakob Gugger die Pfarrei Hauenstein-Ifenthal, der sich Wisen anschloss. Nach der 1650 erwähnten Kapelle Maria Himmelfahrt wurde 1837 in Wisen eine eigene Kirche errichtet, die nach der Loslösung von Hauenstein-Ifenthal 1865 zur Pfarrkirche erhoben wurde. Die kleinen landwirtschaftlichen Höfe im steilen Gelände warfen kaum einen existenzsichernden Ertrag ab. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde etwas Bandweberei als Nebenverdienst betrieben. 1942-1947 kam die Bürgergemeinde wegen der grossen Armenlasten unter staatliche Vormundschaft. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nahm der Wegpendleranteil an der Bevölkerung stark zu. Seit 1977 besteht eine Postautoverbindung nach Olten. Eine Fusion mit der Stadt Olten wurde 2012 von den Stimmberechtigten von Wisen angenommen, von der Stadt hingegen abgelehnt.

Quellen und Literatur

  • P. Bitterli, 750 Jahre Wisen, 1976
  • SPM 3, 393

Zitiervorschlag

Hans Brunner: "Wisen (SO)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001118/2013-11-12/, konsultiert am 21.03.2023.