Polit. Gem. SO, Bez. Olten. Dorf an der Aare und auf einem Ausläufer des Engelbergs, mit den Teilen Eich, Neu-D., Hagnau. 1273 de Tennikon, 1317 de Tennenkon, 1423 von Taennikon. 1798 393 Einw.; 1804 400; 1850 670; 1900 836; 1950 1'286; 2000 2'602.
Archäologisch belegt sind eine neolith. Siedlung und Steinkistengräber unter hallstattzeitl. Grabhügeln auf der Studenweid. Ab 1230 hatten die Frh. von Gösgen als Kastvögte des Stifts Schönenwerd die weltl. Macht über D. inne. 1382 ging D. durch Erbschaft an die Herren von Gösgen-Falkenstein, 1458 durch Kauf an Solothurn über. 1627 wurde es von der Vogtei Gösgen gelöst und dem Schultheissenamt Olten zugeteilt. D. gehörte sicher ab 1220 mit der Mutterkirche Gretzenbach zum Stift Schönenwerd und bildet noch heute mit Gretzenbach eine Kirchgemeinde. Bis 1963 mussten die Gottesdienste in Gretzenbach besucht werden. Seither steht an Stelle der alten Josephskapelle (1710) eine Kirche mit demselben Patrozinium. Die Kapelle im Eich wurde 1804 erbaut. Die ref. Gem. D. bildet mit Gretzenbach einen Pfarrkreis der Kirchgem. Schönenwerd, mit eigener Kirche seit 1949, eigenem Pfarramt ab 1955.
Die Berufsstruktur war traditionell kleinbäuerlich und gewerblich. Nach Eröffnung der Bahnlinie Aarau-Olten (1856) fanden viele Kleinbauern und Taglöhner Arbeit in den Schuhfabriken Bally; zudem wurde Heimarbeit für die Schuhindustrie geleistet. Um 1930 siedelten sich erste Industrien an, u.a. Dienstleistungszentren der Metallbranche. Der 1977 errichtete SBB-Schnellgutbahnhof wurde 1985 in ein Umladezentrum Cargo-Domizil umfunktioniert, ein Postverteilzentrum 1977 eröffnet (1999 nach Härkingen verlegt). 1978 nahm das auf Gemeindeboden stehende Kernkraftwerk Gösgen-D. den Betrieb auf.