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Grindel

Polit. Gem. SO, Bez. Thierstein. S-förmiges Strassendorf. 1147 Crindil, franz. Grandelle. 1850 327 Einw.; 1900 267, 1950 496; 1960 488; 1990 439; 2000 494. Wohl schon zu röm. Zeit führte ein Weg über das Fringeli, ausserdem wurden frühma. Gräber aufgefunden. 1147 besass das Kloster Beinwil Güter und die Hälfte der Kapelle in G. Der Zehnte gehörte dem Bf. von Basel, der im 14. Jh. damit das Burglehen Montsevelier ausstattete. 1519 ging die Beinwiler Kastvogtei von den Thiersteinern pfandweise an Solothurn. 1522 erwarb Solothurn die bischöfl. Rechte und somit das ganze Dorf, das damit bis 1798 Teil der Vogtei Thierstein war. Ab 1441 war G. eine Pfarrpfründe (St. Stephan), doch wohl ohne eigenen Pfarrer und von Büsserach aus besorgt. 1473 war die Kollatur beim Stift Saint-Ursanne, im 16. Jh. fiel sie an Solothurn. G., das in der Reformationszeit beim alten Glauben blieb, gehörte 1533-1619 zur Pfarrei Breitenbach und 1619-1864 zur Pfarrei Bärschwil. Seither ist die Pfarrei selbstständig. 1819 wanderten 42 Personen nach Nova Friburgo in Brasilien aus. Um 1900 bestand eine Zementfabrikation, daneben waren zahlreiche Personen in der Industrie von Laufen und Umgebung beschäftigt.

Quellen und Literatur

  • Kdm SO 3, 1957, 209-213
  • S. Lutz, G. leben und erleben, 2002
  • R.M. Kully, Solothurn. Ortsnamen, 2003, 331-335
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Lukas Schenker: "Grindel", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.12.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001181/2013-12-10/, konsultiert am 12.04.2024.