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Böckten

Polit. Gem. BL, Bez. Sissach. Strassen- (Vorderdorf) und Haufendorf (Hinterdorf) im mittleren Ergolztal zwischen Sissach und Gelterkinden. 1246 Bettinchon. 1680 115 Einw.; 1798 236; 1850 316; 1900 393; 1950 420; 1970 556; 1990 704; 2000 669. Prähistorische befestigte Siedlung auf Bischofstein, im Dorf bronzezeitl. und röm. Funde, im Junkholz zwei frühma. Gräber mit Beigaben. Im MA im homburg. Besitz, gelangte B. durch die Thiersteiner zur Herrschaft Farnsburg. Im 14.-15. Jh. teilten sich mehrere Herren in die grund- und gerichtsherrl. Rechte in B., u.a. Henman Offenburg und Wernher Truchsess von Rheinfelden, der 1467 alle Gerichtsrechte über das Dorf der Stadt Basel verkaufte. Danach war B. Teil des Farnsburgeramts, ab 1814 des Bez. Sissach, mit dem es 1832 zum neuen Kt. Basel-Landschaft kam. Kirchlich gehört B. zu Sissach. Vor der Reformation (1528) stand hier eine Galluskapelle. Kern der Siedlung war ein Hof, der im 18. Jh. Basler Landsitz, 1836-1954 Bezirksschule war und 1963 abgebrochen wurde. Das ursprüngliche Bauerndorf erlebte im späten 18. und im 19. Jh. eine Blüte der Posamenterei (1856 66 Webstühle) und erhielt 1891 eine Station an der Sissach-Gelterkinden-Bahn. Heute ist B. vorwiegend Wohngemeinde; die Siedlung dehnt sich der Strasse entlang und am Hang oberhalb der Reben aus.

Quellen und Literatur

Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Hans-Rudolf Heyer: "Böckten", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.03.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001218/2007-03-01/, konsultiert am 18.04.2024.