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Rothenfluh

Polit. Gem. BL, Bez. Sissach. Ringförmige Dorfanlage am Zusammenfluss von Ergolz und Dübach. 1196 Rotenfluo. 1680 351 Einw.; 1798 521; 1850 844; 1900 647; 1950 574; 2000 692. Fünf abgegangene Siedlungen aus der Zeit des Landesausbaus ausserhalb des Dorfs. Im HochMA war R. im Besitz des Basler Domkapitels. Als Lehensnehmer teilten sich die Gf. von Thierstein und die Adelsfam. der Münch von Münchenstein die Herrschaft. R. lag auf der Grenze zwischen dem Sisgau und dem Frickgau, weshalb die Hochgerichtsbarkeit bis 1534 je nach Tatort beim sisgauischen oder frickgauischen Landgrafen lag. Nach 1545 hatte Basel sämtl. Herrschaftsrechte inne. In der Kirchgem. R. standen ursprünglich zwei Kirchen: die nicht genau lokalisierbare, 1534 abgebrochene Kirche St. Georg westlich und die heutige Kirche St. Stephan nördlich des Dorfs. Seit 1951 ist der ref. Bevölkerungsteil von Kienberg der Kirchgem. R. angeschlossen. Im 19. Jh. wurde Seidenbandweberei im Nebenerwerb betrieben, um 1850 zählte R. einen Webstuhl pro Haushalt. Nach 1970 entstand ein Einfamilienhausquartier am Südhang unter der Roten Flue. 2000 arbeiteten ca. 71 % der Erwerbstätigen auswärts. 2005 stellte der 1. Sektor noch 38% der Arbeitsplätze in der Gemeinde.

Quellen und Literatur

  • D. Rippmann, Bauern und Herren, 1996
  • M. Furter, Die Bauernhäuser der Kt. Basel-Landschaft und Basel-Stadt, 1999
  • Heimatkunde R., 2001
Von der Redaktion ergänzt
  • Heyer, Hans-Rudolf: Der Bezirk Sissach, 1986, S. 239-259 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, 3). 

Zitiervorschlag

Matthias Manz: "Rothenfluh", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.04.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001234/2010-04-30/, konsultiert am 12.04.2024.