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Zeglingen

Politische Gemeinde des Kantons Basel-Landschaft, Bezirk Sissach, im oberen Eital gelegen. 1317 Zegningen. 1497 36 Einwohner; 1699 274; 1798 305; 1850 592; 1900 520; 1950 502; 2000 446.

Steinwerkzeuge aus dem Neolithikum, Fibeln und Gefässfragmente aus der Eisenzeit, beim Gehöft Erlimatt urkundlich nicht belegte Burganlage des 11. Jahrhunderts. Bis ins 17. Jahrhundert teilte sich in Zeglingen der vom Homburgertal herkommende Weg Richtung Wisen-Erlimoos-Trimbach (Unterer Hauenstein) bzw. Schafmatt-Aarau. 1372 galt Zeglingen als Teil der Herrschaft Farnsburg, doch noch 1392 bezeugten die Grafen von Thierstein, den Hof als Lehen vom Bischof von Basel empfangen zu haben. 1461 erwarb die Stadt Basel das Dorf, das bis 1798 zum Farnsburger Amt gehörte und 1814 dem Bezirk Sissach zugeteilt wurde. Zeglingen war immer nach Kilchberg (BL) pfarrgenössig. Die 1503 erwähnte Agatha-Kapelle wurde nach der Reformation abgebrochen. Eine Besonderheit des bäuerlichen Zeglingen sind die Bergmatten mit den rund 40 Heuhäuschen. Die Heimposamenterei setzte sich relativ spät durch (1770 2 Bandstühle; 1786 13; 1856 78; 1908 53). Schon im 15. Jahrhundert wurde Gips abgebaut. Mitte des 19. Jahrhunderts bestanden drei Gipsmühlen. 1903 wurde die Konzession an die Gipsunion AG verkauft, die ab 1910 das Material mit einer Seilbahn nach Läufelfingen beförderte. 1983 wurde der Abbau eingestellt. 2000 lag der Wegpendleranteil bei 65%, während 2005 immer noch 53% der Arbeitsplätze auf die Landwirtschaft fielen.

Quellen und Literatur

  • P. Tschopp et al., Heimatkunde Zeglingen, 1983
  • Kdm BL 3, 1986, 406-412
  • P. Hofmann, «Die Gipsgrube zu Zeglingen», in Ischlag 2011, 6

Zitiervorschlag

Dominik Wunderlin: "Zeglingen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.02.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001243/2014-02-03/, konsultiert am 28.03.2024.