Politische Gemeinde des Kantons Basel-Landschaft, Bezirk Sissach, am Ausgang des Diegtertals. 1323 Zunzkon. 1497 56 Einwohner; 1699 216; 1798 361; 1850 633; 1900 685; 1950 954; 2000 2433.
Reste einer späthallstattzeitlichen Siedlung, fünf alemannische Reihengräber und drei frühmittelalterliche Gräber auf dem Zunzgerberg sowie eine ab dem 9. Jahrhundert in drei Phasen errichtete Wehranlage auf dem Büchel, dem Wahrzeichen des Dorfs. Sie wurde wohl schon um 1100 verlassen. Quellen zu den herrschaftlichen Bewohnern fehlen. Im 13. Jahrhundert gehörte Zunzgen den Grafen von Habsburg-Laufenburg, deren Lehensleute zuerst die Edlen von Frick, ab 1406 die Herren von Eptingen waren. Zwischen 1461 und 1467 erwarb die Stadt Basel alle Rechte an Zunzgen und integrierte das Dorf in das Amt Farnsburg. 1814 kam Zunzgen zum Bezirk Sissach, wo es auch nach der Kantonstrennung verblieb. Pfarrgenössig war Zunzgen nach St. Jakob in Sissach; seit 1830 bildet es mit Tenniken eine reformierte Kirchgemeinde. Die 1504 erwähnte Johanneskapelle wurde nach der Reformation abgebrochen. Ab dem 18. Jahrhundert spielte die Seidenbandweberei eine bedeutende Rolle (1754 20 Bandstühle; 1786 41; 1856 127; 1908 108). Später siedelten sich zahlreiche Industrie- und Gewerbebetriebe an, darunter 1901 die 1899 in Basel gegründete Basler Eisenmöbelfabrik (ab 1989 Bemag), ein grösserer Betrieb für Schul- und Spitalmobiliar, der 2008 310 Mitarbeiter beschäftigte. Nach 1950 entwickelte sich Zunzgen zur Wohngemeinde, die mit Sissach zusammenwuchs. Dank guter Verbindungen des öffentlichen Verkehrs und einem Autobahnanschluss ist der Anteil an Wegpendlern hoch.