Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Schaffhausen, Bezirk Reiat, seit 2009 Teil der Gemeinde Thayngen. Bauerndorf in einem Seitental der Biber. 830 (?) Altdorf, bis 1955 amtlich Altorf. 1850 260 Einwohner; 1900 211; 1950 182; 2000 194.
Altdorf gehörte im Mittelalter zuerst zum Hegau, dann zur Landgrafschaft Nellenburg, kam wohl im 13. Jahrhundert zu Vorderösterreich und 1723 zu Schaffhausen. Bevogtet wurde das Dorf von den Truchsessen von Diessenhofen, ab 1315 von der Schaffhauser Familie Heggenzi, von 1459 an vom Kloster Paradies. Mit der Reformation ging die niedere Gerichtsbarkeit an die Stadt Schaffhausen über. Altdorf bildete fortan mit sieben weiteren Gemeinden bis 1798 die "Obervogtei über den Reyath und Herblingen". Im Dreissigjährigen Krieg wurde Altdorf 1633 durch kaiserliche Truppen zerstört. Kirchlich gehörte Altdorf bis 1867 zur Pfarrei Lohn (SH), seither zur neuen Kirchgemeinde Opfertshofen. Die Katholiken werden vom Pfarramt Thayngen betreut. Zwei Grenzverletzungen führten 1945, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, zu geringen Schäden. 1959-1978 erfolgte eine Melioration mit Güterzusammenlegung. Der einst bedeutende Rebbau wird seit 1975 wieder betrieben. 1963-1965 beteiligte sich Altdorf am Bau der Zentralschule Unterer Reiat in Hofen, 1985-1987 am Bau der deutsch-schweizerischen Kläranlage Oberes Bibertal.