Politische Gemeinde des Kantons St. Gallen, Bezirk Gaster. Auf der Sonnenterrasse über dem Nordufer des Walensees liegende, alpwirtschaftlich und touristisch gemischte Streusiedlung. Die Gemeinde umfasst das Dorf Amden (908 m), die Weiler Fli (teilweise) und Betlis (419 m) sowie das Feriendorf Arfenbühl (1259 m). 1178 Andimo monte Voraden, 1230 Andimin, 1282 in montibus Andinen, später Ammon. Um 1800 1350 Einwohner; 1834 1644; 1850 1524; 1900 1229; 1950 1372; 2000 1593.
Römische Burgruine Stralegg. 1178 bestätigte Papst Alexander III. dem Damenstift Schänis den Besitz in Andimo monte. Die Alp Matte gehörte 1419 dem Kloster Einsiedeln. 1594 regelte ein Spruchbrief die Alpnutzung zwischen den Bauern- und Alpgenossenschaften Hinterberg (Gotteshausgut im Besitz des Kloster Schänis) und Vorderberg (Eigengut im Besitz der jeweiligen Grundherren im Gaster). Die aus diesen Genossenschaften entstandenen zwei Dorfkorporationen vereinigten sich erst 1839. Von 1438 an war Amden Teil der Vogtei Gaster. 1803 wurde Amden politische Gemeinde des Kantons St. Gallen, 1832 erfolgte die Gründung der Ortsgemeinde. Bei den Grossratswahlen 1847 gab der liberale Stimmentscheid Amdens den Ausschlag im Bezirk Gaster und damit im Kanton St. Gallen, der in der Folge auf die Seite der radikalen, die Auflösung des Sonderbunds befürwortenden Kantone trat. Trotz eigener Kirche (im 13. Jh. gegründet, Gallus-Patrozinium) blieb Amden bis zur Bildung einer eigenen Pfarrei 1594 nach Schänis kirchgenössig. Wichtigster Erwerbszweig war die Alpwirtschaft, die wiederholt Gegenstand rechtlicher Auseinandersetzungen zwischen Gotteshaus- (Stift Schänis) und anderen Eigenleuten war (1657 Alpordnung, 1708 Satzung für die gemeinen Alpen, 1771 Abteilung und Nutzung der Allmend, 1834 Regelung des Zugrechts beim Verkauf von Alprechten). Im 19. Jahrhundert entstand ein bescheidenes Gewerbe (Weissküferei, Schindel-, Rechen-, Gabelmacher). Die ab Mitte des 19. Jahrhunderts aufkommende Seidenweberei verschaffte gegen 300 Frauen Arbeit, zum Beispiel in der 1908-1958 bestehenden Webereifabrik. Die dörfliche Infrastruktur verbesserten nach dem Dorfbrand von 1874 die Eröffnung der Strasse Weesen-Amden 1882, ein regelmässiger Postkutschenbetrieb ab 1892, der Bau des Elektrizitätswerks 1906, erste Lawinenverbauungen 1888 und die Mattstockverbauung 1946. Die Entwicklung zum Fremdenverkehrsort setzte in den 1950er Jahren ein. 1990 arbeiteten 24% der in Amden Erwerbstätigen in der Landwirtschaft, 64% im 3. Sektor.