Politische Gemeinde des Kantons St. Gallen, Region See-Gaster, die Eschenbach, Bürg, Diemberg, Ermenswil, Länziken, Lütschbach, Neuhaus und seit 2013 Goldingen und St. Gallenkappel umfasst. 775 Esghibach, 829 Esgithorf. Rund um die ursprünglich kleinen Haufendörfer Einzelhöfe des hochmittelalterlichen Landesausbaus. 1611 610 Einwohner; 1743 1105; 1825 1690; 1850 1961; 1900 2117; 1950 2560; 2000 5083.
Auf Chastli bei Bürg Siedlungsspuren der vorrömischen und römischen Zeit. Auf Balmenrain zwischen Eschenbach und Schmerikon Hügelgräber mit Keramikgefässen, Bronze- und Eisengegenständen der Hallstattzeit. Im 8. und 9. Jahrhundert erwarb das Kloster St. Gallen grundherrliche Rechte. 885 ist eine St. Michaelskirche erwähnt. Ab ca. 1200 gehörte Eschenbach zur Grafschaft Uznach, welche unter der Hoheit der Grafen von Toggenburg stand. Eine Burg der Ministerialen von Dienberg (13.-14. Jh.) ist bis anhin nicht nachgewiesen. Die Pfarrei Eschenbach umfasste auch das Dorf Schmerikon. 1309 schenkten die Grafen von Toggenburg das Kirchenpatronat (vermutlich seither Vinzenzpatrozinium) dem Kloster Rüti. 1327-1328 wurde die Kirche dem Kloster inkorporiert, das in dieser Zeit schrittweise den Zehnten und einige Güter erwarb. Nach dem Aussterben der Grafen von Toggenburg ging die Grafschaft Uznach an die Herren von Raron (1436), danach an Schwyz und Glarus (1469-1798) über. Unter den sieben Gemeinden der Herrschaft war Eschenbach die bevölkerungsreichste.
Schon unter den Toggenburgern war der Status der Eigenleute weitgehend verschwunden. Die Bauern verfügten gemäss dem Freiheitsbrief von 1439 über Haus und Hof sowie gemeinsam über ihre Allmendgüter. Um 1500 löste sich Schmerikon von Eschenbach durch Gründung einer eigenen Pfarrei. In der Reformation verlor die Pfarrei Eschenbach mit der Aufhebung des Klosters Rüti (1524) durch Zürich den bisherigen Patronatsherrn. Die Glaubensspaltung zerstörte die engen familiären und wirtschaftlichen Verbindungen mit dem angrenzenden Zürcher Oberland. Nach dem Zweiten Kappelerkrieg kam es zum Abtausch von Patronatsrechten zwischen Zürich und Rapperswil: 1537 verzichtete Rapperswil auf die Kirche Elgg, erhielt dafür Zehnten und Patronatsrecht von Eschenbach, verkaufte diese aber noch im gleichen Jahr den Kirchgenossen von Eschenbach. Seither verfügt die Gemeinde über eine selbstständige Kirchenverwaltung mit Pfarrwahl. In der barocken Frömmigkeitsbewegung des 17.-18. Jahrhunderts wurden die Furrer-Kapelle im Oberdorf (um 1700), St. Jakob in Neuhaus am Pilgerweg nach Einsiedeln (Erneuerung 1635, Neubau 1695-1697), und die Domeisen-Kapelle (Familienstiftung 1740) gebaut oder restauriert.
Nach der Helvetik, während der Eschenbach zum Kanton Säntis gehörte, wurde es 1803 gegen den Willen der Einwohner in den neuen Kanton St. Gallen eingegliedert. Neben bäuerlicher Mischwirtschaft mit überwiegendem Ackerbau entfaltete sich ein bescheidenes dörfliches Gewerbe. Die Industrialisierung setzte spät und eher zaghaft ein; ein Anschluss an das Bahnnetz erfolgte nicht. 1857 entstand die Weberei Aatal-Neuhaus, 1863 eine Spinnerei im Dorf, 1888 die Federnfabrik Baumann & Co. AG in Ermenswil (1990 grösster Betrieb der Gemeinde mit ca. 500 Mitarbeitern), 1961 die Buchbinderei Eibert AG und 1976 die Enviro-Chemie. Seit 1980 nimmt die Wohnbautätigkeit stark zu, der Pendlerstrom nach Jona, Rapperswil, Uznach, Wald und der Agglomeration Zürich wächst (2000 mehr als zur Hälfte Wegpendler). Von regionaler Bedeutung ist die Sekundarschule Oberer Seebezirk (seit 1950), welcher Eschenbach, St. Gallenkappel und Goldingen angeschlossen sind.