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Duvin

Ehemalige politische Gemeinde GR, Kreis Lugnez, Bezirk Surselva, bildet seit 2014 mit Castrisch, Ilanz, Ladir, Luven, Pigniu, Pitasch, Riein, Rueun, Ruschein, Schnaus, Sevgein und Siat die neue Gemeinde Ilanz/Glion. Terrassensiedlung auf der rechten Talseite des Lugnez, von Camuns und Pitasch durch tief eingeschnittene Täler getrennt. Um 840 Auna, 1290 Aiuns. 1850 105 Einw.; 1900 82; 1950 126; 1990 80; 2000 80. Vorchristl. Plattengräber nördlich des Dorfes. Um 840 als Siedlung (villa) erwähnt. Um 1290 zwei Lehengüter des Bf. von Chur, vor 1371 Vogtei der Frh. von Belmont, ab 1390 der Gf. von Sax-Misox. 1538 Auskauf der bischöfl. Hoheitsrechte und Bildung einer Nachbarschaft mit Uors und Tersnaus. Dieser Bindung wegen wurde D. 1851 als einzige ref. Gemeinde dem Kreis Lugnez angeschlossen und ist seither stets mit einem Geschworenen im Kreisgericht vertreten. Die Kirche S. Maria gehörte 1345 als Kaplanei zur Talkirche St. Vinzenz in Pleif (Vella). Nach dem Übertritt zur Reformation erfolgte 1526 die Trennung; seit 1882 bildet D. eine Kirchgemeinde mit Riein und Pitasch. Das rom. Bergbauerndorf D. - die Mehrheit der Erwerbstätigen arbeitet im 1. Sektor - verfügt über genügend Wald, Wiesen, Weiden und Alpen. Gewerbe und Tourismus fehlen. 1989-2008 wurde eine umfassende Strukturbereinigung mit Güterzusammenlegung, Sanierung von Zufahrtsstrasse, Wald- und Alpwegen umgesetzt. Die Abwanderung wurde gestoppt, die vorübergehend geschlossene Primarschule öffnete 1989 wieder.

Quellen und Literatur

  • E. Camenisch, Bündner. Reformationsgesch., 1920
  • Kdm GR 4, 1942 (19752), 153 f.
  • Gem. GR
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Zitiervorschlag

Adolf Collenberg: "Duvin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001452/2016-12-05/, konsultiert am 13.05.2025.