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Tersnaus

Ehemalige politische Gemeinde GR, Kreis Lumnezia/Lugnez, Bezirk Surselva (bis 2000 Bezirk Glenner), bildete 2002-12 zusammen mit Camuns, Surcasti und Uors-Peiden die Gemeinde Suraua und wurde mit dieser 2013 in die neue Gemeinde Lumnezia integriert. Am Eingang zum Valsertal gelegen. 1362 Terzenaus. 1850 (mit St. Martin) 228 Einw.; 1900 (ohne St. Martin) 60; 1950 129; 1980 66; 2000 70. Schalensteine nahe der Kirche. Ausbaugebiet der Romanen ab dem 11. Jh. T. war als Lehen des Bistums Chur ab 1368 unter der Herrschaft der Herren von T. und von Valendas, im 15. Jh. der Sax-Misox. Ab 1538 bildete T. mit Uors, Camuns und Duvin eine Nachbarschaft. Ab 1395 erfolgte eine Zuwanderung von Walsern, denen 1457 Landerwerb und Heirat in T. verboten wurden. Die kath. Pfarrkirche St. Apollinaris und Maria Magdalena, die 1345 erstmals erwähnt ist, gehörte bis 1528 zu St. Vincenz in Pleif (Vella), danach mit Camuns zur Pfarrei Surcasti und wurde 1669 selbstständig.

Plan für den Wiederaufbau des Dorfs, über die ehemaligen Parzellen gezeichnet, 5. Oktober 1900 (Staatsarchiv Graubünden, Chur, Pläne Dorfbrände, P 01.29.58.4).
Plan für den Wiederaufbau des Dorfs, über die ehemaligen Parzellen gezeichnet, 5. Oktober 1900 (Staatsarchiv Graubünden, Chur, Pläne Dorfbrände, P 01.29.58.4). […]

Das traditionelle Bergbauerndorf wurde nach dem Brand von 1900 schachbrettartig aufgebaut. Seit 1973 besitzt T. keine eigene Schule mehr. Mit Suraua bestand ab den 1970er Jahren eine Kulturgemeinschaft. Das Fehlen einer elementaren Infrastruktur führte daher zu Abwanderungen. T. lebt weitgehend von Holzverkauf und Wasserzinsen. 1998 wurde die Gesamtmelioration abgeschlossen. 2000 waren 74% der Bevölkerung rätorom. Muttersprache.

Quellen und Literatur

  • Kdm GR 4, 1942 (19752), 215-219
  • Gem. GR
Weblinks
Weitere Links
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Zitiervorschlag

Adolf Collenberg: "Tersnaus", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.05.2017. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001459/2017-05-18/, konsultiert am 10.11.2024.