Ehemalige Gemeinde des Kantons Graubünden, Region Surselva, am Südhang der Tödikette auf 1185 m, seit 2018 mit Waltensburg/Vuorz in die Gemeinde Breil/Brigels integriert. Strassendorf. 765 Andeste, deutsch Andest (bis 1943 offizieller Name). 1850 242 Einwohner; 1900 235; 1950 309; 2000 232; 2010 222; 2017 211.
Im Mittelalter bestand Andiast aus sieben Einzelhöfen und war ökonomisch mit Waltensburg/Vuorz verbunden. Um 1200 stand es unter der Herrschaft der von Grünenfels, dann der von Montalt. Ab 1378 Teil der Herrschaft Jörgenberg, wurde Andiast 1472 an die Abtei Disentis verkauft. 1429-1734 gehörte es zur Gerichtsgemeinde Waltensburg, anschliessend zur Gerichtsgemeinde Rueun und 1851-2000 zum Kreis Ruis im Bezirk Glenner bzw. 2001-2015 im Bezirk Surselva. 1461 ist die Kirche St. Julitta und Quiricus erstmals erwähnt. Bis 1526 war Andiast kirchlich mit Waltensburg vereint, trennte sich dann von der reformiert gewordenen Nachbargemeinde und wurde bis 1628 von Rueun aus betreut. Der konfessionelle Hader mit Waltensburg dauerte bis ins 19. Jahrhundert. 1472 sind Erzminen im Val dil Tschegn belegt. Das traditionelle Bergbauerndorf mit Maiensässen und Alpen, das 1990 noch 59% der Arbeitsplätze im 1. Sektor stellte, schloss 1966 eine Güterregulierung ab. Bedeutende Konzessionseinnahmen fliessen dem Ort von den Ilanzer Kraftwerken zu. 1972 beteiligte sich Andiast mit Breil/Brigels und Waltensburg/Vuorz an der Arbeitsgemeinschaft Bergbahnen und Skilifte Péz d'Artgas (seit 1993 Bergbahnen Brigels, Waltensburg, Andiast AG). 1990 herrschte die rätoromanische Sprache mit einem Anteil von 89% vor.