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Portein

Ehemalige politische Gemeinde GR, Kreis Thusis, Bezirk Hinterrhein, seit 2010 mit Präz, Sarn und Tartar Teil der Gemeinde Cazis. Weilerartiges Haufendorf, auf 1178 m auf dem Rücken zwischen dem Porteiner Tobel und dem Val da la Malanotg gelegen. 1378 Purteyn, rätorom. Purtagn. 1808 48 Einw.; 1850 65; 1900 30; 1950 37; 2000 26. P. war Zentrum eines Personenverbands von altfreien Bauern, welche die niedere Gerichtsbarkeit selbst innehatten und später in der Gerichtsgemeinde Heinzenberg aufgingen. Landesherren waren bis 1337 die Vazer, dann die Werdenberger sowie die Rhäzünser und ab 1475 der Bf. von Chur. Der Auskauf der letzten Rechte erfolgte 1709. Kirchlich gehörte P. vorerst zu St. Johannes Baptista auf Hohenrätien. 1505 erscheint St. Gallus im Ort als Pfarrkirche des ganzen Heinzenbergs ausser Masein. Die Reformation wurde 1530-40 eingeführt. Die Galluskirche stürzte 1720 ins Porteiner Tobel und wurde durch einen Neubau im Dorf ersetzt. Bevölkerungsmässig war P. 2000 die kleinste Gemeinde Graubündens. Ohne Schule, Laden, Post und Wirtschaft musste das Bauerndorf, in dem keine Romanischsprachigen mehr leben, viele Aufgaben in Gemeindeverbänden angehen, was 2010 zur Gemeindefusion führte.

Quellen und Literatur

  • Kdm GR 3, 1940 (19752), 206-208
  • Gem. GR
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Zitiervorschlag

Jürg Simonett: "Portein", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.07.2017. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001488/2017-07-12/, konsultiert am 18.04.2024.