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Urmein

Politische Gemeinde des Kantons Graubünden, Kreis Thusis, Bezirk Hinterrhein. Haufendorf am inneren Heinzenberg (1264 m). 1156 Hof de Ormen; romanisch Urmagn. 1803 158 Einwohner; 1850 133; 1900 89; 1950 90; 2000 81.

Mitte des 12. Jahrhunderts gehörte Urmein als Teil des Grosshofes Flerden dem Kloster Cazis. Landesherren waren bis 1337 die Vazer, dann die Werdenberger sowie Rhäzünser, ab 1475 der Bischof von Chur. Die durchgreifende Germanisierung ging vom höher gelegenen Tschappina aus. Kirchgenössig waren die Bewohner Urmeins in Portein. Die Reformation wurde 1530-1540 eingeführt. 1670 löste sich Urmein mit Flerden von Portein; die Kirche wurde 1720-1722 gebaut. Seit 1725 ist Urmein eine eigene Kirchgemeinde. Die letzten bischöflichen Rechte wurden 1709 ausgekauft. Bis 1851 bildete Urmein eine Nachbarschaft der Gerichtsgemeinde Heinzenberg und gehörte bis 2000 zum Bezirk Heinzenberg. Starke Rutschungen gefährden das Gebiet der Nolla unter dem Dorf. Die Fahrstrasse nach Thusis wurde 1900-1901 angelegt. Bis in die 1970er Jahre betrieben die Einwohner neben der Viehwirtschaft auch etwas Ackerbau. Die Melioration mit Aussensiedlungshöfen erfolgte nach 1960. Die Konzentration der Ferienhäuser in Oberurmein ermöglichte im Dorfkern die Erhaltung des traditionellen Erscheinungsbilds.

Quellen und Literatur

  • Kdm GR 3, 1940 (19752), 223 f.
  • Gem. GR
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Zitiervorschlag

Jürg Simonett: "Urmein", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.02.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001494/2013-02-19/, konsultiert am 05.10.2024.