Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Graubünden, Region Viamala, ab 2006 Teil der Gemeinde Splügen, die ihrerseits 2019 mit Hinterrhein und Nufenen zur Gemeinde Rheinwald fusionierte. Medels im Rheinwald umfasste die nahe der San-Bernardino-Strasse gelegene gleichnamige Streusiedlung sowie die Fraktionen Dorf, Döörfli, Nühuus und früher Aebi. Vor 1336 Medels, romanisch Medel (Valragn). 1781 139 Einwohner; 1850 89; 1900 69; 1950 47; 2000 46; 2005 45.
Romanen aus dem Schams nutzten den Ort ursprünglich als Alpgebiet. Um 1300 wanderten vor allem Walser aus dem italienischen Pomat (Val Formazza) ein. Bis 1277 war Medels dem Schutz der Freiherren von Sax-Misox unterstellt, danach gelangte es in den Besitz der von Vaz. Westlich des Dorfs in der Aebi wurde vom 15. Jahrhundert bis 1856 alljährlich die Rheinwalder Landsgemeinde abgehalten. Medels im Rheinwald war 1851-2015 Teil des Kreises Rheinwald im Bezirk Hinterrhein. Kirchlich gehörte das Dorf ursprünglich zum Stift Santi Giovanni e Vittore im Misox, dann zu Hinterrhein. Es schloss sich nach der Einführung der Reformation um 1530 Splügen an. 1708 baute Medels eine Kirche und formte 1726 eine eigene Kirchgemeinde, die aber ab 1886 wieder mit Splügen vereinigt war. Bis ins 19. Jahrhundert lebte die Medelser Bevölkerung vor allem vom Transitverkehr über den Splügenpass, daneben von Viehzucht mit Alpwirtschaft. Ein Hochwasser führte 1868 zur Aufgabe der Siedlung Aebi. 1955 schloss die Schule; danach bildete Medels mit Splügen eine Schulgemeinde. 1974-1984 führte der Weiler eine Melioration (Güterzusammenlegungen, Lawinenverbauungen) durch. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts war Medels im Rheinwald ein reines Bauerndorf mit deutschsprachiger Einwohnerschaft.