Politische Gemeinde des Kantons Graubünden, Kreis Luzein, Bezirk Prättigau/Davos (bis 2000 Oberlandquart). Streusiedlung auf der rechten Talseite des Prättigaus, die seit dem Zusammenschluss von 1892 aus den Fraktionen Buchen, Luzein, Pany und Putz besteht, zudem seit 2016 mit St. Antönien. 1185 Luzene. 1850 954 Einwohner; 1900 841; 1950 1127; 2000 1110.
Funde römischer Münzen bei der Burgstelle Stadion. Die im 12. Jahrhundert nachgewiesenen Besitzungen des Churer Domkapitels fielen im 13. Jahrhundert an die Freiherren von Vaz, die sie dem Kloster St. Jakob in Klosters schenkten. Im 13. Jahrhundert setzte ein intensiver, von Prämonstratensern aus Churwalden und Klosters geförderter Landesausbau ein. Die Burg Castels bei Putz war vom 12. Jahrhundert bis 1649 Sitz der herrschaftsberechtigten Adelsfamilien. Als Teil des Gerichts Castels wurde Luzein 1436 an den Zehngerichtenbund angeschlossen. 1662 wurde das Hochgericht in die Gerichtsgemeinden Castels-Luzein und Castels-Jenaz geteilt. Die 1222 als Eigentum des Klosters Churwalden erwähnte Kirche in Luzein (St.-Florians-Patrozinium) gehörte bis zur Reformation um 1535 zum Kirchsprengel Jenaz (Buchen bis heute). 1487 Neubau der Kirche. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts herrschten in Luzein Viehzucht und zur Selbstversorgung betriebener Ackerbau vor. Auch danach nahm die genossenschaftlich organisierte Landwirtschaft eine starke Stellung ein. Vom 15. bis Anfang des 16. Jahrhunderts wurde Luzein unter dem Einfluss der Walser germanisiert. In Luzein stehen mehrere herrschaftliche Häuser der Familie Sprecher von Bernegg aus dem 17. und 18. Jahrhundert. 1895-1899 wurde die St. Antönienstrasse gebaut, 1971-1987 ausgebaut. Mit dem Fremdenverkehr erlebte auch das Bau- und Holzgewerbe einen Aufschwung. 2000 war knapp die Hälfte der in Luzein wohnhaften Erwerbstätigen Pendler.